Strom aus erneuerbaren Energien kann je nach verwendeter Technologie deutlich preiswerter produziert werden als Strom, der in konventionellen Kraftwerken gewonnen wird. Das zeigt die Statista-Grafik auf Basis einer Untersuchung des Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE (PDF-Download). Demnach sind die maximalen Kosten von Strom aus Kernkraft mit bis zu 49 Cent pro Kilowattstunde (Cent/kWh) am höchsten. Die große Bandbreite der Kosten hängt in erster Linie mit den zugrunde gelegten Vollaststunden- und Investitionskostenintervallen zusammen. Die Folgekosten der Kernkraft sowie die Endlagerung sind nicht in die Stromgestehungskosten eingepreist.
Am preiswertesten kann Energie hingegen durch Windanlagen und Photovoltaikanlagen (PV) in Strom verwandelt werden. Die Bandbreite bei den Stromkosten aus PV-Anlagen ergibt sich laut Quelle durch hohe Kostenunterschiede zwischen den verschiedenen Batteriesystemen. Der Einsatz von Batteriespeichern bietet laut Fraunhofer-Institut einen zusätzlichen Mehrwert, indem er die erzeugte Strommenge zu anderen Tageszeiten nutzbar macht.
Bei den Stromgestehungskosten für Bioenergie wird zwischen Biogas und fester Biomasse unterschieden. Dabei wird auch eine Wärmenutzung berücksichtigt, was zu einer Senkung der Stromgestehungskosten führt. Die Stromgestehungskosten für Biogas liegen bei Substratkosten von 8,8 Cent/kWh zwischen 20,2 und 32,5 Cent/kWh. Derzeit erzeugen in Deutschland laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft etwa 9.600 Biogasanlagen eine elektrische Leistung von mehr als 5.600 Megawatt. Sie liefern ausreichend Strom für mehr als neun Millionen Haushalte und decken rund 5,4 Prozent des deutschen Stromverbrauchs ab. Bei Anlagen mit fester Biomasse sind die Stromgestehungskosten mit Werten zwischen 11,5 und 23,5 Cent/kWh geringer.
Die aufzeigten Energieformen und Kraftwerke unterscheiden sich ihrem Wesen nach auch deutlich bei der Emission von Treibhausgaben. Wie diese Statista-Grafik auf Basis einer UN-Studie zeigt, emittieren konventionelle Kraftwerke auf ihre Lebenszeit gerechnet deutlich mehr CO2 als Windkraft- oder Solaranlagen. Experten erwarten, dass die steigenden Kosten für CO2-Zertifikate die erneuerbaren Energien in den kommenden Jahren noch wettbewerbsfähiger machen werden. Atomkraftwerke weisen der UN-Untersuchung zufolge die günstigste Emissionsbilanz auf. Ganz emissionsfrei sind aber auch sie nicht: Bei der Erzeugung von Atomstrom etwa belasten der Uranabbau, die Herstellung von Brennelementen, der Kraftwerksbau und -rückbau und die Endlagerung das Klima und die Umwelt.
Im Technologievergleich der Studie werden die Stromgestehungskosten der erneuerbaren Energietechnologien PV, Wind, Biogas und feste Biomasse an Standorten in Deutschland anhand von Marktdaten zu spezifischen Investitionen, Betriebskosten und weiteren technischen und finanziellen Parametern ermittelt. Konventionelle Kraftwerke (Braunkohle, Steinkohle, GuD und Gasturbinen) werden ebenfalls unter verschiedenen Anlagenausprägungen sowie Annahmen für den Bau und den Betrieb dieser Kraftwerke untersucht.
Im Jahr 2024 wurden 284 Terawattstunden des gesamten Bruttostroms in Deutschland aus erneuerbaren Energieträgern erzeugt. Das entspricht rund 58 Prozent der gesamten Strommenge. In den vergangenen knapp 20 Jahren nahm der Anteil der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien deutlich zu. Gleichzeitig verzeichneten insbesondere Steinkohle und Kernenergie einen deutlichen Rückgang. (Quelle: Statista/cw)
