Preise für Haushaltsenergie weiter auf hohem Niveau

Die Energiebranche warnt im Zuge der Haushaltskrise vor steigenden Strompreisen.
Foto: Sina Schuldt/dpa

Die Mieten in Deutschland steigen weiter kontinuierlich und relativ gemäßigt – die Kosten für Haushaltsenergie sind hingegen seit Beginn des Jahres 2022 sprunghaft angestiegen und verharren derzeit auf sehr hohem Niveau. Wie die Statista-Grafik auf Basis von Daten des Statistischen Bundesamts zeigt, hat der entsprechende Index deutlich zugelegt und liegt im Februar 2025 um rund 28 Prozent über dem Niveau des Januar 2022. Die Unsicherheiten auf den Energiemärkten und die zeitweise angespannte Versorgungslage mit Erdgas seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine haben laut Statistischem Bundesamt zu den hohen Energiepreissteigerungen beigetragen.

2020 waren die Preise noch deutlich eingebrochen, was unter anderem am Rückgang des Ölpreises lag. Mittlerweile haben Öl- und Heizölpreise das Vor-Corona-Niveau deutlich überschritten. In der Position Haushaltsenergie werden alle Energieträger zusammengefasst, die die Privathaushalte zum Kochen, Heizen, für die Beleuchtung oder den Betrieb von Haushaltsgeräten benötigen. Den größten Anteil haben hier Strom, Gas, Heizöl und die Fernwärme.

Die Verbraucherpreise für Wohnungsnebenkosten sind seit Jahresbeginn ebenfalls merklich angestiegen und lagen im Februar 2025 um rund 13 Prozent über dem Niveau des Januar 2022. Der Index bildet die Preise für Wasserver- und -entsorgung, Müllabfuhr und weitere Aufwendungen ab, die der Vermieter auf den Mieter umlegen kann. Dazu gehören die Kosten für Grundsteuer, Gartenpflege, Gebäudereinigung, Wartung von Aufzügen o.Ä., Straßenreinigung und Schornsteinfeger.

Auch die Mieten steigen, hier sind aber keine gravierenden Preissprünge zu beobachten: Beim Index der Nettokaltmieten ist seit Anfang 2019 ein nahezu konstanter Aufwärtstrend zu beobachten. Aktuell liegt er im Februar 2025 bei einem Wert von 108,5 Punkten (+6,4 Prozent über dem Niveau des Januar 2022). Bei der Entwicklung gilt es allerdings zu bedenken, dass der Immobilienmarkt als träge gilt und oft erst Monate oder Jahre später auf Entwicklungen und Veränderungen reagiert.

Die andauernden konjunkturellen und geopolitischen Unsicherheiten beeinflussen auch den deutschen Investmentmarkt für Immobilien. So hat in Berlin jüngst die Ziegert Group einen Insolvenzantrag eingereicht. Grund für den Antrag sei ein „nachhaltig und dauerhaft schlechtes Marktumfeld für den Wohnimmobiliensektor mit hohen Zinsen, steigenden Baukosten und einer negativ geprägten Stimmung unter Immobilienkäufern“, teilte das Unternehmen mit. Darauf hatte zuvor unter anderem auch eine Anfang des Jahres veröffentlichte EY-Studie hingewiesen. (Quelle: Statista/cw)

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