Prognosen sehen Proeuropäer Dan bei Wahl in Rumänien vorne

Der proeuropäischen Präsidentenkandidat Nicusor Dan gibt seine Stimme in der zweiten Runde der Wiederholung der Präsidentschaftswahlen ab, im Schulhaus des Karpaten-Ortes Fagaras, wo er geboren wurde und zur Schule gegangen ist.
Der proeuropäischen Präsidentenkandidat Nicusor Dan gibt seine Stimme in der zweiten Runde der Wiederholung der Präsidentschaftswahlen ab, im Schulhaus des Karpaten-Ortes Fagaras, wo er geboren wurde und zur Schule gegangen ist. Foto: Eduard Vinatoru/AP/dpa
Der Proeuropäer Dan könnte die Präsidentenwahl in Rumänien gewonnen haben, wenn sich die Prognosen bestätigen. Die Abstimmung galt als Richtungswahl.

Bei der entscheidenden Stichwahl für das Präsidentenamt in Rumänien liegt der liberalkonservative und proeuropäische Kandidat Nicusor Dan laut Prognosen aufgrund von Wählerbefragungen vorn. Dan komme auf zwischen 54,1 und 54,9 Prozent, sein rechtspopulistischer Konkurrent George Simion zwischen 45,1 und 45,9 Prozent, berichteten der TV-Sender «Digi24» und das Nachrichtenportal «g4media.ro» kurz nach Schließung der Wahllokale unter Berufung auf die Meinungsforschungsinstitute CURS und Avangarde.

Im Laufe des Abends werden Teil-Auszählungsergebnisse veröffentlicht. Bei der ersten Runde der Präsidentenwahl Anfang Mai stand das Endergebnis am Morgen danach fest.

Rumäniens Meinungsforschungsinstitute hatten zuletzt die Chancen des Kandidaten Simion erheblich unterschätzt. Zudem wurden Wähler, die im Ausland leben, nach der Wahl nicht befragt. Diese hatten in der Vergangenheit bei knappen Verhältnissen Wahlen mitentschieden. Am Sonntag lag deren Wahlbeteiligung nach Angaben des Zentralen Wahlbüros ungefähr doppelt so hoch wie in der ersten Runde am 4. Mai. Dabei hatten 60 Prozent der Auslandsrumänen für Simion gestimmt – damit schnitt er bei ihnen um 20 Prozentpunkte stärker ab als bei den Wählern im Inland.

Der Urnengang galt als Richtungswahl – auch mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die benachbarte Ukraine. Simion sieht Unterstützung für die Ukraine kritisch, Dan vertritt die Position der EU. (dpa/wr) 

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