Rassistische Chats: Dienstrechts-Ermittlung gegen Polizisten

In Hamburg hat es Durchsuchungen bei Polizisten gegeben. (Illustration)
In Hamburg hat es Durchsuchungen bei Polizisten gegeben. (Illustration) Foto: Marcus Brandt/dpa
Am frühen Morgen stehen bei mehreren Hamburger Polizisten Kollegen vor der Tür. Die Durchsuchungen sollen Beweise in laufenden Disziplinarverfahren bringen. Die Vorwürfe wiegen schwer.

In Hamburg wird gegen insgesamt 15 aktive und pensionierte Polizisten dienstrechtlich ermittelt, die rassistische Nachrichten in Chats versandt und empfangen haben sollen. Das teilte die Polizei in Hamburg mit. Zuvor hatte das «Hamburger Abendblatt» berichtet. Im Zuge der Ermittlungen wurden am Morgen in Hamburg zeitgleich die Wohnungen von sechs aktiven und drei pensionierten Beamten durchsucht. Dabei seien zahlreiche Datenträger als Beweismittel sichergestellt worden. Die Ermittlungen führt die für Beschwerdemanagement und Disziplinarangelegenheiten zuständige Dienststelle der Polizei Hamburg.

Hintergrund der Durchsuchungen sind «fremdenfeindliche, rassistische sowie Gewalt und teilweise den Nationalsozialismus verherrlichende Nachrichten», die zwei Beamte gesendet und empfangen haben. Gegen die beiden hatte die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Insgesamt sollen 15 aktive und pensionierte Beamte der Schutzpolizei beziehungsweise der Wasserschutzpolizei zu den Chatpartnern gehören. Sie sollen sich «in unterschiedlichem Umfang» an den Chats beteiligt haben, wie es weiter hieß. Gegen alle 15 Verdächtigen im Alter von 44 bis 61 Jahren seien Disziplinarverfahren eingeleitet worden.

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