„Eine kleine Reise ist genug, um uns und die Welt zu erneuern“, hat Kurt Tucholsky gesagt – gerade auch Städte- bzw. Wochenendtripps können solche Reisen sein. Individuell und alleine unterwegs zu sein, ist ein Trend, der dauert; Nachhaltigkeit spielt für viele Reisende eine zentrale Rolle; Unterhaltung und Spaß sind – nicht zuletzt nach den Pandemie-Erfahrungen – hoch angesagt. Einige Reisetrends, die auch a&o Hostels, mit 41 Häusern in elf Ländern Europas die größte Hostelkette, beobachtet:
Trend 1: Solo, nicht einsam – Frauen reisen auf eigene Faust
Alleinreisen ist beliebt: Im Zeitraum Januar bis Oktober 2024 hat die Zahl der Übernachtungen in den a&o-female dorms deutlich zugenommen: mit rund 93.000 liegt sie knapp 15 Prozent über dem Vorjahreszeitraum: 78.000 waren es 2023. 57 Mehrbettzimmer für Frauen stehen aktuell zur Verfügung und das Angebot wird laufend ausgebaut. „Durchschnittlich kostet die Übernachtung rund 21 Euro und liegt damit deutlich unter dem Preis für ein Einzel- oder Doppelzimmer. Je nach Saison kann der Übernachtungspreis auch darunter liegen“, erzählt Susanne Repscher, Leiterin des a&o-Servicecenter.
Seit November 2015 werden auch Mehrbettzimmer für Frauen angeboten. Einen Preisunterschied zu
gemischten Dorms, die ebenfalls gebucht werden können, gibt es nicht.
Bis zu vier female dorms stehen pro Haus zur Verfügung, mit jeweils vier oder sechs Betten. Female dorms sind und bleiben ausschließlich für Frauen reserviert – selbst bei hoher Nachfrage werden sie nicht umgenutzt. Es ist nicht nur der Preis: Alleine reisen, nicht einsam – Gründe dafür gibt es genug:
Flexibilität und Unabhängigkeit, Abenteuerlust und Herausforderung, mehr “selfcare und Me-Time” wie auch das Portal solofemaletravelers.club in einer Umfrage bestätigt. „Solo zu verreisen, bedeutet nicht, keine andere Wahl zu haben, sondern sich bewusst dafür zu entscheiden“, so Repscher. An allen zukünftigen a&o-Standorten sollen auch Lage und Anordnung der Mehrbettzimmer weiter optimiert werden: „Kurze Wege und optimale Erreichbarkeit innerhalb unserer Häuser sind das Ziel speziell für unsere female dorms.“
Trend 2: Treppe statt Aufzug – Nachhaltigkeit, Networking, Einbindung
Eine Stichprobe unter a&o-Gästen hat gezeigt, dass Nachhaltigkeit ein großes Thema ist: zentrale Lage der Unterkunft und gute Erreichbarkeit mit der Bahn und öffentlichen Verkehrsmitteln gehören neben dem Preis zu den Top-3-Kriterien. Nachhaltige Lebensmittel und die Bereitschaft, während des Aufenthalts Energie einzusparen (Treppe statt Aufzug, kürzer duschen, weniger Licht, Abfall vermeiden) sowie das Interesse am Austausch mit anderen Gästen wurde ebenfalls hervorgehoben. „Gemeinsam aktiv zu werden spielt für viele eine wichtige Rolle“, weiß auch CMO Phillip Winter und nimmt die Kopenhagener Kampagne „CopenPay“ als Beispiel: klimafreundliches Verhalten von Touristen wird von der Stadt belohnt – mit freiem Eintritt, Gratis-Transport, Snacks und Getränken etwa. „Wichtig ist, die Menschen einzubinden, sie mitzunehmen“.
Trend 3: Taylor Swift, Fußball, Weihnachten – Eventreisen im Kommen
Eventreisen werden immer beliebter: „Reisen sind heute viel anlassbezogener als früher“, so Phillip Winter, „in diesem Jahr waren es z.B. Konzerte von Taylor Swift und Coldplay oder die Euro 2024.“ Volksfeste, Karneval und – nicht zuletzt Weihnachten gehören zu den Höhepunkten im Reisejahr: „Die Zahl der Übernachtungen in der Weihnachtszeit steigt seit Jahren stetig. Weihnachtsmärkte haben ihren Anteil daran – mehr als 3.000 sollen es in diesem Jahr allein in Deutschland sein. „Weihnachten ist ein
Highlight unter den Events!“ Die Berliner Hostelkette a&o rechnet in diesem Jahr mit einer Zimmer-Auslastung von 74 Prozent in den Monaten November und Dezember. Im gleichen Zeitraum gab es zwischen 2019 und 2023 einen Anstieg von 56,5 auf 71,9 Prozent.
Quelle: a&o Hostels