PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) – Der Abwärtstrend an den europäischen Aktienmärkten hat sich am Dienstag beschleunigt. Die anhaltende Unsicherheit an den Märkten über die wirtschaftliche Lage in den USA und das weitere Vorgehen der US-Notenbank Fed lastete noch schwerer auf den Kursen als zum bereits schwachen Wochenauftakt.
So büßte der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 weitere 1,88 Prozent auf 5.534,71 Punkte ein. Das war der größte Tagesverlust seit Anfang August. Vom am Donnerstag erreichten Rekordhoch des Börsenbarometers ging es mittlerweile um fast 5 Prozent abwärts.
Außerhalb der Eurozone fielen die Verluste etwas geringer aus. Der schweizerische SMI CH0009980894 gab um 0,92 Prozent auf 12.481,95 Punkte nach. Hier half vor allem der hohe Kursgewinn des Schwergewichts Roche CH0012032048. Der britische FTSE 100 GB0001383545 verlor 1,27 Prozent auf 9552,30 Punkte.
Vor allem auf die Quartalsbilanz und die Prognosen von Nvidia schauen die Marktteilnehmer mit Argusaugen. “Statt Jahresendrally stehen die Zeichen im Vorfeld dieses Termins auf Ausverkaufsstimmung”, sagte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. “Der Technologiesektor lässt weiter die vermeintlich heiße Luft ab, die Bären haben für den Moment die Kontrolle auf dem Börsenparkett übernommen.”
Technologiewerte EU0009658921 gehörten denn auch zu den schwächeren Sektoren. Die Aktien von AMS-Osram AT0000A18XM4 brachen um 16 Prozent ein. Die Zahlen zum dritten Quartal hatten zwar im Rahmen der Erwartungen gelegen, der Ausblick belastete jedoch.
Aber auch andere Sektoren wie Automobilbau EU0009658681, Banken EU0009658806 und Industriegüter EU0009658905 litten unter deutlichen Abgaben. Die am Morgen anlässlich eines Investorentages publizierten Finanzziele von ABB CH0012221716 vermochten nicht zu begeistern. Die Aktie verlor 4 Prozent.
Auch die Übernahmeabsichten von Akzo Nobel NL0013267909 ließen Marktteilnehmer kalt. Der Kurs fiel um knapp 3 Prozent. Der Farben- und Lackehersteller will die frühere DuPont-Lacksparte Axalta kaufen. Die Übernahmeprämie liege bei über 50 Prozent, schrieben Experten von Bernstein. Dies dürfte bei den Aktionären von Akzo Nobel nicht gerade für Begeisterungsstürme sorgen, auch wenn der Schmerz etwas durch eine Sonderdividende gelindert werde.
Vergleichsweise gut hielt sich die Pharmabranche EU0009658723. Hier stützten die Gewinne des Schwergewichts Roche CH0012032048, das um fast 7 Prozent zulegte. Das Mittel Giredestrant hat sich als wirksam bei der Behandlung von Patientinnen mit Brustkrebs in frühem Stadium erwiesen.


