LONDON/PARIS/ZÜRICH (dpa-AFX) – Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Dienstag zum Handelsende ihre Verluste teils merklich eingegrenzt. Sie folgten damit der Entwicklung an der Wall Street, wo der Leitindex Dow Jones Industrial US2605661048
ins Plus drehte.
Der erneut entfachte Handelsstreit zwischen den Vereinigten Staaten und China bleibt derweil zentrales Thema – und belastet. “Beide Seiten signalisieren zwar Gesprächsbereitschaft, im Augenblick scheint aber keine Seite klein beigeben zu wollen”, merkte Analyst Christian Henke vom Broker IG Markets an.
Der Leitindex des Euroraums, der EuroStoxx 50 EU0009658145
, schloss mit minus 0,29 Prozent auf 5.552,05 Punkte. Der Cac 40 FR0003500008
in Paris dämmte seine Abschläge ebenfalls deutlich ein.
Am französischen Anleihemarkt sanken die Renditen. Frankreichs Regierungschef Sébastien Lecornu setzt die umstrittene Rentenreform von Präsident Emmanuel Macron aus. Wie Lecornu in seiner Regierungserklärung ankündigte, soll die Anhebung des Renteneintrittsalters auf 64 Jahre bis Januar 2028 zunächst nicht kommen. Damit entspricht er einer zentralen Forderung der Sozialisten, von denen die Verabschiedung des Haushalts und das politische Überleben der Regierung abhängt.
Außerhalb des Euroraums sank der Schweizer SMI CH0009980894
um 0,40 Prozent auf 12.434,81 Zähler. Der britische FTSE 100 GB0001383545
drehte im späten Handel ins Plus und schloss mit einem Zuwachs von 0,10 Prozent auf 9.452,77 Punkte.
An der Spitze der Sektoren standen die Telekomwerte EU0009658947
. Die Aktien von Ericsson SE0000108656
trieben die Branche mit einem Kurssprung von 18 Prozent nach oben. Die Analysten von JPMorgan begründeten den starken Anstieg mit einer deutlich besseren Margenentwicklung als erwartet. Die Aktien des Konkurrenten Nokia FI0009000681
stiegen um 4,3 Prozent.
Im Autosektor EU0009658681
, der europaweit die schwächste Branche war, brachen die Titel des Reifenherstellers Michelin FR0000121261
nach einer Gewinnwarnung um fast 9 Prozent ein. Analysten sagten, das Ausmaß der Prognosesenkung sei größer als gedacht.
Im ebenfalls schwächeren Ölsektor EU0009658780
gaben die Aktien von BP GB0007980591
um 1,3 Prozent nach. Der britische Ölkonzern hatte im dritten Quartal zwar einer ersten Einschätzung zufolge mehr Öl und Gas gefördert. Gleichzeitig teilte das Unternehmen aber mit, dass das Ergebnis im Ölhandel schwach ausfallen dürfte.