FRANKFURT (dpa-AFX) -Der Dax DE0008469008
ist nach der jüngsten Stabilisierung am Mittwoch wieder etwas unter Druck geraten. Angesichts des Zollkonflikts zwischen den USA und China sowie negativer Unternehmensnachrichten aus der US-Technologiebranche sank der deutsche Leitindex in der ersten Handelsstunde um 0,41 Prozent auf 21.418,50 Punkte. Gleichwohl bewegt er sich damit weiterhin nahe am jüngst erreichten Rekordhoch.
Für den MDax DE0008467416
der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,40 Prozent auf 26.315,91 Punkte nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145
verlor 0,17 Prozent.
Der amerikanisch-chinesische Zollkonflikt drohe zu einem Handelskrieg mit Folgen für die gesamte Weltwirtschaft zu eskalieren, schrieb Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Zudem sind die US-Importzölle auf Waren aus Mexiko und Kanada nur aufgeschoben. Die ursprünglich angekündigten Zölle gegen die drei Länder hätten nach Einschätzung von Forschern des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft auch negative Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft. Der Goldpreis setzte am Mittwoch derweil seinen Rekordlauf fort. Auch das belegt die Risikoscheu der Anleger.
Zusätzlichen Gegenwind bekommt der Dax aus den Vereinigten Staaten. Nach US-Handelsschluss hatten sowohl der Google-Mutterkonzern Alphabet US02079K1079
US02079K3059
als auch der Halbleiterkonzern AMD US0079031078
enttäuschende Geschäftszahlen vorgelegt. Darunter könnten zur Wochenmitte auch die US-Börsen leiden.
Beim IT-Dienstleister Bechtle DE0005158703
sorgten vorläufige Jahreszahlen für ein Kursplus von 2,9 Prozent. Damit setzten die Aktien ihre jüngste Stabilisierung fort und eroberten die MDax-Spitze. Die Zahlen enthielten keine negativen Überraschungen mehr, was positiv aufgenommen werden dürfte, erklärte ein Händler. Zudem verwies Bechtle auf eine leichte Geschäftsbelebung im Schlussquartal, insbesondere aufgrund eines starken Dezembers.
Gute Zahlen von Santander ES0113900J37
und der Credit Agricole FR0000045072
stützten auch die Aktien Konkurrenten. Commerzbank DE000CBK1001
und Deutsche Bank DE0005140008
zählten mit Kursaufschlägen von 0,8 und 0,1 Prozent zu den besten Werten im schwächelnden deutschen Leitindex.
Dagegen drückten negative Branchennachrichten aus den USA bei Chemietiteln etwas auf die Stimmung. Im MDax sanken die Titel des Düngerkonzerns K+S DE000KSAG888
um 1,1 Prozent, während sich Bayer DE000BAY0017
und BASF DE000BASF111
im Dax um 0,9 beziehungsweise 0,7 Prozent verbilligten. Der auf Pflanzenschutzmittel spezialisierte US-Chemiekonzern FMC Corp US3024913036
hatte für das laufende Quartal einen deutlichen Umsatzrückgang prognostiziert, was die Aktien nachbörslich absacken ließ.
Negativ aufgenommene Zahlen des dänischen Konkurrenten Vestas DK0061539921
zogen die Aktien des deutschen Windturbinenherstellers Nordex DE000A0D6554
in Mitleidenschaft: Sie gaben um 2,5 Prozent nach.