FRANKFURT (dpa-AFX) – Der deutsche Aktienmarkt hat zum Wochenstart seine Talfahrt vom Freitag fortgesetzt. Der Dax DE0008469008
fiel am Vormittag um 0,7 Prozent auf 23.470 Punkte. Der MDax DE0008467416
der mittelgroßen Unternehmen sank um 0,5 Prozent auf 30.057 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145
gab um 0,5 Prozent nach.
Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets sprach vom anhaltenden September-Blues des Dax, während die US-Börsen im Nachgang der ersten US-Zinssenkung in diesem Jahr von Rekord zu Rekord eilen. “Während die Investoren in den USA von der geringsten Zahl von Gewinnwarnungen seit einem Jahr ermutigt werden, fürchten sie sich hierzulande vor zahlreichen negativen Überraschungen. Der Dax bleibt in der Handelsspanne, die ihn nun schon seit gut drei Wochen gefangen hält”, erklärte Stanzl.
Aus Branchensicht waren wieder einmal die Rüstungswerte überdurchschnittlich stark gefragt. Nachdem russische Kampfjets in den estnischen Luftraum eingedrungen sind, kommt der UN-Sicherheitsrat am Montag zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen. Auch die Nato-Länder sollen Anfang der Woche zu Beratungen wegen des Vorfalls zusammenkommen. Die Titel von Rheinmetall DE0007030009
legten um 0,9 Prozent zu. Die Branchenkollegen Hensoldt DE000HAG0005
und Renk DE000RENK730
aus dem MDax gewannen 3,8 beziehungsweise 3,4 Prozent.
Wegen Gewinnwarnungen gerieten die Aktien aus dem VW DE0007664039
-Konzernverbund unter Verkaufsdruck. Die Porsche AG DE000PAG9113
geht angesichts neuer milliardenschwerer Belastungen in diesem Jahr von noch weniger Gewinn aus als ohnehin schon. Verbrenner sollen länger im Programm der Volkswagen-Tochter DE0007664039
bleiben. Die Papiere der Porsche AG fielen um 7,4 Prozent. Die VW-Vorzüge verloren 7,1 Prozent und die Anteilsscheine der Volkswagen-Mutter Porsche SE DE000PAH0038
5,8 Prozent.
Die Titel der Porsche AG litten auch unter dem seit diesem Montag vollzogenen Abstieg aus dem Dax, ebenso wie die Aktien des Laborzulieferers Sartorius DE0007165631
. Sie wurden ersetzt durch die Papiere des Immobilienplattform-Betreibers Scout24 DE000A12DM80
und des Anlagenbauers Gea DE0006602006
. Beide Werte gehörten mit Kursgewinnen von 2,8 beziehungsweise 2,9 Prozent zu den Top-Titeln im deutschen Leitindex.
Die Aktien der DHL Group DE0005552004
fielen auf den tiefsten Stand seit Mai und büßten zuletzt 1,1 Prozent ein. Zuvor hatte die Bank of America die Papiere des Logistikkonzerns von “Neutral” auf “Underperform” abgestuft und das Kursziel von 41 auf 35 Euro gesenkt.