FRANKFURT (dpa-AFX) -Nach dem Kursrutsch am Vortag ist der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch mit Gewinnen in den Handel gestartet. Für Hoffnung sorgte ein “massives” Handelsabkommen mit Japan, das US-Präsident Donald Trump verkündet hatte.
Der deutsche Leitindex Dax DE0008469008
stieg im frühen Handel um 0,74 Prozent auf 24.220 Punkte. Für den MDax DE0008467416
der mittelgroßen Werte ging es um 1,15 Prozent auf 31.486 Punkte nach oben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145
gewann ein Prozent.
“Japan hat in den Verhandlungen mit den USA gerade noch einmal die Kurve bekommen”, schrieb Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC. Der Deal mit Trump sei die Bestätigung dafür, dass sich Gespräche doch lohnen können und nicht vergebens sind. Die Anleger in Frankfurt hofften nun darauf, dass Japans Deal eine Art Blaupause für ein Abkommen mit der Europäischen Union sein kann.
Im Rahmen des Abkommens zwischen den USA und Japan werden jetzt japanische Autos und Autoteile unter dem Strich nur mit einem Importzoll von 15 Prozent und nicht wie befürchtet mit einem höheren Branchenzoll belegt. Damit setzten Anleger auch hierzulande auf eine ähnlich versöhnliche Einigung in den Verhandlungen der Europäischen Union mit den USA. Im Dax gewannen Porsche SE DE000PAH0038
, BMW DE0005190003
, Volkswagen DE0007664039
, Mercedes-Benz DE0007100000
und Porsche AG DE000PAG9113
zwischen 4,7 und 7,1 Prozent.
Auch Papiere von Lkw-Herstellern zogen an. So kletterten Daimler Truck DE000DTR0CK8
und Traton DE000TRAT0N7
um jeweils fast sechs Prozent nach oben.
Am Dax-Ende fielen SAP DE0007164600
um 3,4 Prozent. Europas größter Softwarehersteller hatte seine Jahresziele nach einem guten Quartal lediglich bestätigt und nimmt damit der Anlegerfantasie etwas Wind aus den Segeln. Für den Bericht selber aber gab es Lob. Experten wie Toby Ogg von JPMorgan hoben die guten Umsätze im Cloud-Geschäft trotz des widrigen Wirtschaftsumfelds hervor.
An der Spitze des Nebenwerteindex SDax DE0009653386
schnellten die Aktien von MBB DE000A0ETBQ4
um fast acht Prozent in die Höhe. Die Beteiligungsgesellschaft wird nach deutlichen Zuwächsen im ersten Halbjahr etwas zuversichtlicher für das Gesamtjahr. Die Erlöse stiegen nach vorläufigen Berechnungen vor allem dank guter Geschäfte mit Infrastrukturbeteiligungen wie Friedrich Vorwerk DE000A255F11
spürbar.
Auch Friedrich Vorwerk selber überraschte die Anleger zur Wochenmitte positiv. Der Pipeline- und Anlagenbauer für Erdgas-, Strom- und Wasserstoffanwendungen hatte nach kräftigen Zuwächsen im ersten Halbjahr die Ziele für das Gesamtjahr deutlich angehoben. Damit stiegen dessen Aktien um gut drei Prozent.