FRANKFURT (dpa-AFX) -Nach seiner Vortageserholung hat der Dax DE0008469008
am Mittwoch zunächst leicht nachgegeben. Der deutsche Leitindex fiel um 0,2 Prozent auf 24.178 Punkte.
Am Dienstag bereits hatten Investoren die Enttäuschung über das Zollabkommen der Europäischen Union mit den USA nur bedingt weggesteckt, denn sie bringt Konjunkturrisiken mit sich. Im Blick bleibt zudem der noch ungelöste Handelsstreit zwischen den Vereinigten Staaten und China.
Am Mittwoch nun sorgten deutliche Kursverluste bei den Aktien von Adidas DE000A1EWWW0
und Symrise DE000SYM9999
sowie die Zurückhaltung vor dem am Abend anstehenden Zinsentscheid der US-Notenbank für einen mauen Handelsstart.
Die Fed wird wohl erneut dem starken politischen Druck widerstehen und die Zinsen nicht senken. Im weiteren Jahresverlauf jedoch rechnen viele Beobachter mit sinkenden Zinsen. Insofern dürften Anleger genau auf die geldpolitischen Signale achten, die die US-Notenbank aussendet.
Für den MDax DE0008467416
der mittelgroßen Werte ging es um 0,5 Prozent auf 31.018 Punkte nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145
verlor 0,1 Prozent.
Hierzulande setzte sich die Bilanzsaison der Unternehmen mit zahlreichen Geschäftszahlen fort. Dabei entäuschte Adidas die Anleger. Das Analysehaus Jefferies hob hervor, dass der Sportartikelhersteller die Prognose für das diesjährige operative Ergebnis nicht anhob, wohl wegen zunehmender Zoll-Unsicherheit und unsicherer Endmärkte. Damit setzte sich die Kursschwäche seit drei Wochen fort und die Aktien sackten mit minus 8,5 Prozent an das Dax-Ende. Sie notieren nun auf dem Niveau des US-Zollschocks Anfang April.
Eine nachlassende Kauflaune vieler Menschen stimmt Symrise vorsichtiger für das Wachstum im laufenden Jahr. Analyst Edward Hockin von der US-Bank JPMorgan bemerkte, dass der Aromen- und Duftstoffhersteller seine Umsatzprognose deutlicher als gedacht gesenkt habe. Damit büßten die Papiere von Symrise 5,7 Prozent ein.
Unter den besten Werten im Dax gewannen Siemens Healthineers DE000SHL1006
fast zwei Prozent. Der Medizintechnikkonzern legte im dritten Geschäftsquartal eine robuste Entwicklung hin.
Der Sportwagenbauer Porsche AG DE000PAG9113
muss zwar wegen der US-Zölle erneut seine Gewinnaussichten zusammenstutzen. Der Mittelpunkt der neuen Ergebnisprognose liege aber etwas besser als vom Markt bisher eingeschätzt, schrieb der Experte Stephen Reitman vom Analysehaus Bernstein Research. Damit zogen die Porsche-Aktien um 2,7 Prozent an.
Der weltgrößte Chemiekonzern BASF DE000BASF111
bestätigte das erst vor kurzem gekappte Gewinnziel für das laufende Jahr. Dies honorierten Anleger mit einem Plus von 1,6 Prozent.
Im MDax stachen Krones DE0006335003
mit einem Minus von vier Prozent negativ heraus. Der Hersteller von Abfüll- und Verpackungsanlagen schnitt im zweiten Quartal etwas schwächer ab als von Analysten im Schnitt erwartet. Den ersten Platz im Index erklommen Evotec DE0005664809
mit einem Plus von fast vier Prozent. Der mitten in einem tiefgreifenden Umbau steckende Biotechkonzern will einen Standort in Toulouse an den Pharmakonzern Sandoz CH1243598427
verkaufen.
Der Spezialchemie-Konzern Alzchem DE000A1MBDZ0
bestätigte nach Zuwächsen im abgelaufenen Quartal lediglich seine Ziele für das Gesamtjahr. Hier nahen Anleger bei den sehr gut gelaufenen Titeln Gewinne mit, die Papiere rutschen als Schlusslicht im Nebenwerteindex SDax DE0009653386
um mehr als zwölf Prozent ab.