FRANKFURT (dpa-AFX) – Nach einer starken Vorwoche am deutschen Aktienmarkt ist der Start in den Dezember misslungen. Der Dax DE0008469008 schloss – belastet von einer schwachen Airbus NL0000235190-Aktie NL0000235190 – mit einem Minus von 1,04 Prozent auf 23.589,44 Punkte. Für den MDax DE0008467416 mit den mittelgroßen deutschen Werten ging es zum Wochenbeginn um 1,54 Prozent auf 29.475,82 Zähler abwärts.
Japans Notenbankchef Kazuo Ueda trübte am Montag die zuletzt etwas aufgehellte Anlegerstimmung. Eine Rede Uedas wurde am Markt so interpretiert, dass die Bank of Japan bei ihrem Treffen im Dezember die Leitzinsen erhöhen könnte.
“Was die deutsche Konjunktur angeht, gibt es ebenfalls keinen Grund, vor dem Jahresende in Optimismus zu verfallen”, bemerkte Analystin Christine Romar vom Broker CMC Markets. Sie verwies dabei auf die stärker als erwartet eingetrübte Stimmung im verarbeitenden Gewerbe im November.
Der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 EU0009658145 beendete die Sitzung am Montag praktisch unverändert. In London GB0001383545 ging es moderat nach unten, während die Börse in Zürich CH0009980894 leicht im Plus tendierte. An der Wall Street sank der Leitindex Dow Jones Industrial US2605661048 zuletzt um rund 0,4 Prozent.
Für die Airbus-Papiere ging es am Handelsende um 5,9 Prozent nach unten. Zwischenzeitlich hatte der Kursabschlag sogar knapp 11 Prozent betragen. Wegen technischer Probleme in einem Flugkontrollrechner wurde bei rund 6.000 Flugzeugen der A320-Reihe ein Software-Update nötig. Zudem wurde bekannt, dass Airbus an Rumpfteilen neuer Flugzeuge nacharbeiten muss – ebenfalls bei den A320-Jets, die praktisch nur noch in der modernisierten Auflage A320neo gebaut werden. Die Probleme scheinen zwar weitgehend gelöst, doch an der Börse kamen die Neuigkeiten schlecht an.
Bei den Aktien von Rüstungsherstellern nahmen Anleger weiter Gewinne mit. Rheinmetall DE0007030009, Renk DE000RENK730 und Hensoldt DE000HAG0005 verloren zwischen 2,2 und 4,7 Prozent. Die Kurse sind im bisherigen Jahresverlauf trotz der Verluste in den vergangenen Wochen zwischen rund 92 und 162 Prozent gestiegen.
Zu den Verlierern unter den Rüstungstiteln gesellten sich auch die Papiere des Marineschiffbauers TKMS DE000TKMS001 und des Mutterkonzerns Thyssenkrupp DE0007500001. ThyssenKrupp verloren 4,4 Prozent und TKMS 5,0 Prozent.
Ein Ausblick von JPMorgan auf die europäischen Fluggesellschaften im kommenden Jahr sorgte bei den Aktien der Lufthansa DE0008232125 für einen Kursgewinn von 1,0 Prozent. Analyst Harry Gowers rechnet bei der Kranich-Linie mit besseren Bedingungen im Langstreckenbereich und sieht Margenpotenzial. Er stufte die Papiere der Frankfurter von “Underweight” auf “Neutral” hoch, die daraufhin den höchsten Stand seit zwei Jahren erklommen.
Die Aktien von Puma DE0006969603 blieben mit der jüngsten Übernahmefantasie im Rücken gefragt. Vor allem dem chinesischen Konzern Anta Sports wird derzeit ein Kaufinteresse am deutschen Sportartikelhersteller nachgesagt. Die Puma-Anteilsscheine verteuerten sich an der MDax-Spitze um 3,8 Prozent. Im laufenden Jahr beträgt das Kursminus aber immer noch mehr als 50 Prozent./edh/mis
— Von Eduard Holetic, dpa-AFX —

