FRANKFURT (dpa-AFX) -Der Dax DE0008469008
hat am Freitag eine insgesamt starke Woche mit leichten Verlusten beendet. Der deutsche Leitindex ging 0,12 Prozent tiefer bei 24.162,86 Punkten aus dem Handel. Auf die gesamte Woche gerechnet ergibt sich ein Plus von 3,15 Prozent.
Viele Marktteilnehmer hätten sich nach der aufregenden Handelswoche an den Seitenlinien positioniert, sagte Marktexperte Andreas Lipkow. “Die Gefahr von unliebsamen Nachrichten über das Wochenende bleibt latent vorhanden und sorgt für eine gewisse Kaufzurückhaltung.” Für den MDax DE0008467416
der mittelgroßen Werte ging es am Freitag um 0,52 Prozent auf 31.493,41 Punkte nach oben.
Insgesamt zeige sich der Dax weiterhin sehr robust, schrieben die Experten der DZ Bank. Die überhitzte technische Konstellation hätten die Pessimisten nicht für sich nutzen können. Das Sommerloch habe zudem wohl ebenso wenig Einfluss auf das deutsche Börsenbarometer gehabt wie die weiterhin sehr ambitionierte Bewertung anhand des Kurs-Gewinn-Verhältnisses. Vielmehr treffe Fantasie mit Blick auf das Milliarden-Investitionspaket in Deutschland auf Hoffnungen, die aus dem anstehenden Treffen zwischen den Präsidenten der USA und Russlands resultierten. Nach Meinung der Marktteilnehmer gehe dieses mit der Aussicht auf ein mögliches Ende des Ukraine-Krieges einher.
Die Unternehmensberichtssaison beruhigte sich vor dem Wochenende: Bei Munich Re DE0008430026
nahmen die Anleger Kursgewinne mit. Im Rahmen der jüngsten Vertragserneuerung mit Erstversicherern sanken die Preise für Rückversicherungsschutz. Der weltweit größte Rückversicherer verzichtete daher auf Geschäft. Die Aktien, die sich tags zuvor noch dem Rekordhoch vom April stark angenähert hatten, sackten als Dax-Schlusslicht um 7,2 Prozent ab. Das zog den gesamten europäischen Versicherungssektor EU0009658822
mit nach unten. Die Papiere von Allianz DE0008404005
, Talanx DE000TLX1005
und Hannover Rück DE0008402215
verloren bis zu vier Prozent.
Die Aktien von Bechtle DE0005158703
stiegen nach Zahlen des IT-Dienstleisters an der MDax-Spitze um elf Prozent. Das Unternehmen sieht nach einer längeren Flaute eine Belebung der Nachfrage.
Der Medienkonzern RTL LU0061462528
sieht sich trotz weiter schwacher Geschäfte mit klassischer TV-Werbung und bei der Produktionstochter Fremantle auf Kurs zu den Jahreszielen. RTL habe beim bereinigten operativen Ergebnis im zweiten Quartal ihre Erwartungen leicht übertroffen, bemerkte Bernstein-Analystin Annick Maas. Die Anteilscheine legten um 2,5 Prozent zu.
Jungheinrich DE0006219934
verzeichnete wegen einer schwachen konjunkturellen Dynamik, insbesondere im europäischen Kerngeschäft, auch im zweiten Quartal eine verhaltene Entwicklung. Die Titel des Gabelstaplerherstellers verloren 1,7 Prozent.
Kalte Dusche für die Anleger von Eckert & Ziegler DE0005659700
: Nach den Halbjahreszahlen des Strahlen- und Medizintechnik-Unternehmens büßten die Aktien 9,5 Prozent ein und waren damit das klare Schlusslicht im Nebenwerteindex SDax DE0009653386
. Das Unternehmen steigerte zwar Umsatz und bereinigten operativen Gewinn im ersten Halbjahr. In der Sparte Isotope Products aber war die Geschäftsentwicklung rückläufig.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145
stieg um 0,29 Prozent auf 5.347,74 Zähler. In Zürich CH0009980894
wurden ebenfalls moderate Gewinne verbucht, während der Londoner Leitindex FTSE 100 GB0001383545
geringfügig nachgab. In New York legte der Dow Jones Industrial US2605661048
zum europäischen Handelsschluss etwas zu./la/he
— Von Lutz Alexander, dpa-AFX —