FRANKFURT (dpa-AFX) – Nach der zweiten Korrektur innerhalb einer Woche hat der Dax DE0008469008
am Mittwoch nur leicht nachgegeben. Der deutsche Leitindex fiel um 0,23 Prozent auf 24.181,37 Punkte. “Mit der erfolgreichen Verteidigung der 24.000er-Marke hat der Dax seinen Schwächeanfall vom Freitag überstanden”, resümierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets.
Stützend wirkten Hoffnungen auf sinkende Zinsen in den USA, nachdem Notenbankchef Jerome Powell die sich weiter eintrübenden Perspektiven am Arbeitsmarkt betont hatte. Zudem stellen sich in der politischen Krise Frankreichs die Sozialisten hinter Premier Sébastien Lecornu, um einen Sturz der Regierung zu verhindern.
Der Dax war am Dienstag zeitweise unter 24.000 Punkte gesackt. Eine erste Talfahrt hatte das Börsenbarometer bereits vor dem Wochenende erlebt, nachdem es noch am Donnerstag auf ein Rekordhoch von 24.771 Punkte geklettert war. Erneut eskalierende Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China verunsichern seither.
Der MDax DE0008467416
mit den mittelgroßen Unternehmen verlor am Mittwoch 0,96 Prozent auf 29.786,81 Punkte. “Solange der Handelskonflikt zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt ungelöst bleibt, kann selbst eine zunehmende Zinssenkungsfantasie die anhaltende Verunsicherung an den Märkten nicht vollständig ausgleichen”, sagte Marktanalyst Timo Emden von Emden Research.
An der Dax-Spitze stiegen BASF DE000BASF111
um 2,3 Prozent und profitierten so von einer positiven Studie der Citigroup. Die US-Bank hatte die Aktien des Chemiekonzerns mit einer Kaufempfehlung wieder in die Bewertung aufgenommen. Verwiesen wurde unter anderem auf die höher als erwartete Bewertung der Lack-Sparte Coatings, die die Ludwigshafener veräußern werden.
Für Merck KGaA DE0006599905
ging es um ein Prozent nach oben. Das Spezialchemie- und Pharmaunternehmen verstärkt sich in seiner Laborsparte und übernimmt das Chromatographie-Geschäft des US-Anbieters JSR Life Sciences.
Dass der Stahlkocher Salzgitter DE0006202005
eine millionenschwere Wandelanleihe aufgelegt hatte, die in Aktien des Kupferproduzenten Aurubis DE0006766504
umgetauscht werden kann, belastete beide Werte. Salzgitter, die mit 30 Prozent an Aurubis beteiligt sind, verloren 4,2 Prozent, und Aurubis büßten 6,5 Prozent ein.
Schlusslicht im Nebenwerteindex SDax DE0009653386
waren Vossloh DE0007667107
mit einem Minus von mehr als zehn Prozent, nachdem die Investmentbank Oddo BHF ihre Kaufempfehlung für die Aktien des Bahntechnik-Anbieters gestrichen hatte. Nach der “herausragenden Kursentwicklung” seit Jahresbeginn würden die bevorstehenden positiven Auswirkungen des deutschen Infrastrukturplans inzwischen ausreichend widergespiegelt. Nun jedoch nähmen die Risiken zu.
Schlecht gelitten waren auch die zuletzt stark gelaufenen Rüstungswerte, hier nahmen Anleger weiterhin Gewinne mit. So sackten Rheinmetall DE0007030009
am Dax-Ende um 5,1 Prozent ab, Renk DE000RENK730
hielten mit minus 8,6 Prozent die rote Laterne im MDax.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145
stieg dank deutlicher Gewinne in Paris um ein Prozent auf 5.605,03 Zähler. Außerhalb der Euroregion schloss der SMI CH0009980894
in Zürich etwas weniger deutlich im Plus, während der britische FTSE 100 GB0001383545
leicht nachgab. In New York legte der Dow Jones Industrial US2605661048
zum europäischen Börsenschluss moderat zu./la/he
— Von Lutz Alexander, dpa-AFX —