ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax setzt schwankungsreichen Rekordlauf fort

Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland.
Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Foto: Fredrik von Erichsen/dpa

Der Dax hat am Donnerstag in einer Berg- und Talfahrt seine Rekordrally letztlich fortgesetzt. Nach einem Sprung am Morgen über 23.400 Punkte ging ihm zunächst der Schwung aus und sämtliche Gewinne zerrannen. Die erwartungsgemäß gesenkten Leitzinsen durch die Europäische Zentralbank (EZB) brachten keine erkennbaren Impulse. Mit Rückenwind von den US-Börsen, die im Handelsverlauf ihre Auftaktverluste spürbar verringerten, erreichte der Dax gegen Ende der Sitzung dann aber eine nächste Bestmarke knapp über 23.450 Punkten.

Mit einem Plus von 1,47 Prozent auf 23.419,48 Punkte ging der deutsche Leitindex aus dem Tag. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um 1,77 Prozent auf 30.289,61 Punkte hoch, und damit auf den höchsten Stand seit Juni 2022. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,57 Prozent auf 5.520,47 Zähler. In der Schweiz und Großbritannien wurden dagegen Verluste verzeichnet.

Seit dem Sommer 2024 hat die EZB die Zinsen zum sechsten Mal gesenkt, nun auf 2,5 Prozent. Zugleich bereite die Zentralbank die Finanzmärkte auf eine Pause vor, schrieb Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank in Liechtenstein. “Möglicherweise wird dies bereits auf der nächsten Zinssitzung im April der Fall sein.” Im Jahresverlauf dürften dann aber weitere Zinssenkungen bis auf 2 Prozent folgen, erwartet er.

Im Fokus stand zudem eine Flut von Geschäftszahlen. Dax-Spitzenreiter DHL setzte mit einem Kurssprung von 14,2 Prozent den Aufwärtstrend fort. Die Aktie erreichte zudem den höchsten Stand seit über einem Jahr. Dass der Logistikkonzern 2025 nur mit einer mäßigen Erholung im Tagesgeschäft rechnet, überraschte nicht. Dagegen kamen das milliardenschwere Sparprogramm und die zeitliche Verlängerung und Ausweitung des Aktienrückkaufprogramms positiv an.

Merck KGaA zogen um 3,1 Prozent an. Sowohl die Zahlen als auch der Ausblick entsprachen insgesamt den Erwartungen. Positiv kam vor allem an, dass der Pharma- und Technologiekonzern konkrete Ziele für 2025 mitgeteilt hatte.

Dagegen ging es für Zalando nach anfänglichen Gewinnen um 4,0 Prozent abwärts. Der Online-Händler konnte die Anleger mit dem für 2025 angestrebten weiteren Wachstum dann doch nicht begeistern. Stifel-Analyst Benjamin Kohnke sah auch in dem für Aktionäre besonders interessanten freien Barmittelzufluss (FCF) im abgelaufenen Jahr einen Wermutstropfen.

Lufthansa waren nach besser als befürchteten Zahlen mit plus 12,2 Prozent Favorit im MDax. Für Ströer ging es um 3,9 Prozent nach oben. Händler sprachen von einem besser als erwartet ausgefallenen Ausblick auf das erste Quartal im Kerngeschäft Außenwerbung. Laut Ströer laufen außerdem die Gespräche mit Finanzinvestoren über einen möglichen Verkauf dieses Bereichs ergebnisoffen weiter.

Im Nebenwerte-Index SDax vollzogen ProSiebenSat.1 eine steile Berg- und Talfahrt. Nach einem Kurseinbruch um rund 14 Prozent ging es letztlich um 6,8 Prozent hoch. Am Markt waren zunächst wohl Sorgen hinsichtlich einer Aktienverwässerung aufgekommen, da der Medienkonzern als Gegenleistung für den Erwerb der restlichen Anteile am E-Commerce-Geschäft NuCom und der ParshipMeet Group eine Pflichtwandelanleihe ausgeben könnte. Diese Bedenken sind laut der US-Bank JPMorgan allerdings unangebracht. Zudem sieht sie Aufwärtspotenzial durch das deutsche Konjunkturprogramm, ein Ende des Ukraine-Kriegs oder auch durch ein mögliches Übernahmeangebot des Großaktionärs MFE.  (dpa-AFX/ck/ngu/cw)

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