FRANKFURT (dpa-AFX) – Der deutsche Aktienmarkt hat einen durchwachsenen Handelstag am Donnerstag mit positivem Vorzeichen beendet. Eine erfreuliche Wendung beim Schwergewicht SAP DE0007164600
nach dessen Quartalsbilanz trug dazu bei, dass der Leitindex auf seine Vortagsschwäche ein Plus von 0,23 Prozent folgen ließ. Aus dem Handel ging er bei 24.207,79 Punkten. Einen Rückfall unter die rund Marke von 24.000 Zählern konnte der Dax DE0008469008
im Tagestief vermeiden.
Der MDax DE0008467416
schaffte erst in den Schlussminuten das Verlassen der Verlustzone. Der Index den mittelgroßen deutschen Börsenunternehmen ging mit einem Plus von 0,01 Prozent auf 30.010,29 Punkte aus dem Tag.
Die SAP-Aktien zeigten sich schwankend. Nach einem frühen Spitzenplus von drei Prozent waren sie zeitweise mit einem ähnlich hohen Prozentsatz ins Minus gerutscht. Der Softwarekonzern wird wegen gegenwärtig zurückhaltender Kunden vorsichtiger bei seinen Zielen für das diesjährige Wachstum. Am Ende jedoch übernahmen die Optimisten bei SAP wieder die Initiative, während die Walldorfer die Erwartung äußerten, dass das derzeitige Kundenzögern im Cloudgeschäft vorüberzieht. Förderlich für den Technologiesektor war auch, dass es die New Yorker Nasdaq-Börse bis zum europäischen Handelsschluss klar ins Plus schaffte.
Aus dem Handel gingen die SAP DE0007164600
-Aktien 2,2 Prozent höher bei 242,00 Euro, nachdem sie zwischenzeitlich den höchsten Stand seit Mitte August erreicht hatten, aber auch schon bis knapp unter 230 Euro gefallen waren. Mit Teamviewer und Nemetschek DE0006452907
schlossen zwei weitere deutsche Softwareaktien aus dem MDax DE0008467416
im Minus. Teamviewer verbuchten nach ihrem Kurseinbruch vom Vortag ein Rekordtief und Nemetschek erreichten den tiefsten Stand seit April.
An der Dax-Spitze legten Siemens Energy DE000ENER6Y0
um 3,2 Prozent zu. Hier griffen Anleger wieder zu, nachdem der Kurs in den vergangenen Tagen vom Rekordhoch deutlich zurückgefallen war.
Am Dax-Ende standen die Titel der Deutschen Telekom DE0005557508
, die im Schlepptau ihrer Tochter T-Mobile US US8725901040
um 2,4 Prozent fielen. Hier belasteten höher als erwartete Kapitalausgaben des amerikanischen Ablegers. Anleger sorgten sich, dass dies die Ausschüttungen an die Aktionäre schmälern könnte, von denen auch der Mutterkonzern kräftig profitiert.
Im MDax belastete neben einer gestrichenen Kaufempfehlung durch die Citigroup-Analysten ein stark steigender Ölpreis die Lufthansa DE0008232125
-Aktien, die um 2,1 Prozent fielen. Dieser wurde von den jüngsten US-Sanktionen gegen russische Ölfirmen angetrieben.
Noch etwas stärker gerieten im MDax mit 2,7 Prozent die Renk DE000RENK730
-Aktien unter Druck. Branchenkollege Rheinmetall DE0007030009
legte im Dax hingegen um 0,9 Prozent zu. Ein Experte verwies auf durchwachsene Aussagen von Renk in einem Gespräch mit Analysten zu den bald erwarteten Zahlen zum dritten Quartal.
Unter den kleineren Titeln sprangen Atoss Software DE0005104400
um 14 Prozent hoch. Der Softwareanbieter rechnet nach dem dritten Quartal mit einer besseren Profitabilität im Gesamtjahr. Analyst Henrik Paganetty von Jefferies lobte sich erholende Auftragseingänge.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145
stieg um 0,52 Prozent auf 5.668,33 Punkte. Außerhalb der Eurozone gab der schweizerische SMI CH0009980894
um ein halbes Prozent nach, während der Londoner FTSE 100 GB0001383545
um 0,7 Prozent stieg. In New York legte der Nasdaq 100 US6311011026
zuletzt um 0,5 Prozent zu, während es der Dow Jones Industrial US2605661048
dort knapp ins Plus schaffte./tih/he
— Von Timo Hausdorf, dpa-AFX —