ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Wochenplus trotz Zoll-Hickhack und China-Streit

NEW YORK (dpa-AFX) -Die US-Börsen sind am Freitag nach einem nervösen Handelsverlauf wenig verändert in das Wochenende gegangen. Nachdem am Donnerstag das juristische Tauziehen um die Rechtmäßigkeit der Importzölle die Anleger beschäftigt hatte, richtete sich der Fokus nun auf den Handelsstreit mit China. Nachrichten zu dem Thema hatte zwischenzeitlich insbesondere die konjunktursensiblen Technologieaktien spürbar belastet.

Der Leitindex Dow Jones Industrial US2605661048 legte um 0,13 Prozent auf 42.270,07 Punkte zu. Für die feiertagsbedingt verkürzte Handelswoche ergibt sich damit ein Plus von 1,6 Prozent. Die Bilanz für den Monat Mai weist einen Gewinn von 3,9 Prozent aus.

Der marktbreite S&P 500 US78378X1072 gab am Freitag um 0,01 Prozent auf 5.911,69 Punkte nach. Für den technologielastigen Nasdaq 100 US6311011026 ging es um 0,11 Prozent auf 21.340,99 Punkte nach unten.

US-Präsident Donald Trump warf China vor, sich nicht an eine Vereinbarung mit den Vereinigten Staaten im laufenden Handelsstreit zu halten. Vor wenigen Wochen habe er mit China einen “schnellen Deal” geschlossen, der dem Land wirtschaftlich geholfen hätte, schrieb Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social. Die schlechte Nachricht sei nun aber, “dass China, was einige vielleicht nicht überrascht, seine Vereinbarung mit uns völlig gebrochen hat”, sagte der Republikaner.

Auf einer Pressekonferenz im Oval Office äußerte Trump etwas später, er sei sich sicher, dass er mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping sprechen werde – “und hoffentlich werden wir eine Lösung finden”. Diese Aussagen beruhigten die Anleger wieder ein Stück weit.

Im Handelsverlauf hatte auch eine Kreise-Meldung für Unruhe gesorgt. Die US-Regierung plane, die Beschränkungen für den chinesischen Technologiesektor durch neue Vorschriften auszuweiten, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Verweis auf mit der Sache betraute Personen.

Insgesamt sei die Lage an den Finanzmärkten nach den Gerichtsentscheidungen rund um die Zollpolitik der US-Regierung unübersichtlich, schrieben die Experten der Landesbank Hessen-Thüringen. “Ein Großteil der Zölle wurde für nichtig erklärt und blockiert, inzwischen hat ein Berufungsgericht die Maßnahmen aber wieder in Kraft gesetzt, vorläufig. Es bleibt spannend.” Die Anleger an der Wall Street hatte das juristische Tauziehen aber bereits am Donnerstag unter dem Strich weitgehend kaltgelassen.

Im Nasdaq 100 kam es bei Einzelwerten zu deutlichen Kursausschlägen nach oben und unten. So brachen die Aktien von Regeneron US75886F1075 am Index-Ende um 19 Prozent ein. Studiendaten zu einem möglichen Medikament des Pharmakonzerns und des französischen Partners Sanofi FR0000120578 gegen die sogenannte chronisch obstruktive Lungenerkrankung hatten enttäuscht. Sanofi schlossen in Paris knapp 5 Prozent im Minus.

An der Index-Spitze schnellten die Papiere von Zscaler US98980G1022 um knapp zehn Prozent in die Höhe. Der Anbieter für Cybersicherheit hatte sich mit Blick auf den bereinigten Gewinn je Aktie im laufenden Geschäftsjahr zuversichtlicher gezeigt als von Analysten erwartet.

Im S&P 500 hatten die Anteilscheine von Ulta Beauty US90384S3031 mit einem Plus von fast zwölf Prozent die Nase vorn. Die Kosmetika-Kette überzeugte mit Quartalszahlen. Für die Analysten der US-Bank JPMorgan “blüht die Anlagestory von Ulta Beauty weiter auf.”

Außerhalb der großen Indizes mussten die Anleger von Gap US3647601083 ein Minus von gut einem Fünftel verkraften. Der Bekleidungseinzelhändler rechnet wegen der Zölle mit zusätzlichen Kosten in dreistelliger Millionenhöhe./la/he

— Von Lutz Alexander, dpa-AFX —

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