ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Zinsfantasie sorgt für weitere Rekorde

NEW YORK (dpa-AFX) – An den US-Börsen hat sich am Freitag die Rekordjagd fortgesetzt. Alle wichtigen Standardwerte- und Technologie-Indizes sowie der führende Nebenwerte-Index Russel 2000 erreichten Höchststände. Unverändert treibt die Hoffnung, dass die Leitzinsen in den USA weiter sinken und so den Unternehmen niedrigere Finanzierungskosten bescheren. Sinkende Zinsen haben zudem den positiven Effekt, dass der heutige Wert insbesondere der erhofften hohen Erträge der Tech-Unternehmen steigt.

So legte der Nasdaq 100 US6311011026 um 0,70 Prozent auf 24.626,25 Punkte zu. Seine Bestmarke liegt aktuell bei knapp 24.642 Punkten. Der umfassendere Nasdaq Composite XC0009694271 gewann 0,72 Prozent auf 22.631,48 Punkte.

Unter den Standardwerten stieg das marktbreite Börsenbarometer S&P 500 US78378X1072 um 0,49 Prozent auf 6.664,36 Punkte. Für den Leitindex Dow Jones Industrial US2605661048 ging es um 0,37 Prozent auf 46.315,27 Punkte nach oben. Damit ergibt sich ein Wochenplus von 1,1 Prozent.

Analystin Birgit Henseler von der DZ Bank erwartet in den kommenden Monaten zwar weitere geldpolitische Lockerungen. Denn der jüngste Zinsschritt dürfte kaum ausreichen, um die wachsenden konjunkturellen Risiken am Arbeitsmarkt vollständig aufzufangen. Angesichts der wieder leicht anziehenden Inflation jedoch dürfte die Notenbank dabei behutsam vorgehen und die geldpolitischen Schritte sorgfältig dosieren.

Die Experten der Bank UBS sehen allgemein Potenzial für weitere Kurssteigerungen, auch wenn sie kurzfristig für globale Aktien eher neutral gestimmt sind. Sie raten Anlegern dazu, schrittweise zu investieren – vor allem dann, wenn mögliche Kursrückgänge neue Chancen mit sich bringen. Denn auch angesichts der robusten Wirtschaft und struktureller Trends wie etwa dem Thema Künstliche Intelligenz bleibe das Umfeld für Aktienanlagen positiv.

Aufseiten der Einzelwerte ging es bei Fedex US31428X1063 um 2,3 Prozent nach oben. Der Logistik-Konzern war besser in das neue Geschäftsjahr gestartet als erwartet.

Mit Zahlen aufwarten konnte auch das Bauunternehmen Lennar US5260571048, dessen Kurs daraufhin um mehr als 4 Prozent fiel. Die Prognose für die vierteljährlichen Eigenheimbestellungen war hinter den Schätzungen der Analysten zurückgeblieben. Wie es hieß, dämpften Bedenken hinsichtlich der Erschwinglichkeit und des schwankenden Arbeitsmarktes die Nachfrage der Hauskäufer.

Unter den großen Tech-Werten sorgten zwei Analystenkommentare für Bewegung. Tesla US88160R1014 stiegen um gut zwei Prozent auf 426 US-Dollar, nachdem sie vom Analysehaus Baird hochgestuft worden waren. Das von dem Experten Ben Kallo genannte Kursziel von 548 Dollar würde für die Aktien des Elektroautobauers Rekordniveau bedeuten. Die bisherige Bestmarke stammt mit 488 Dollar aus der Vorweihnachtszeit 2024.

Umgekehrt wird die Citigroup für Intel US4581401001 skeptisch nach dem Einstieg des Chipproduzenten Nvidia US67066G1040, die Titel des Prozessorherstellers wurden von der Bank zum Verkauf empfohlen. Nach der Rally, die der Deal am Vortag ausgelöst hatte, fielen die Anteilsscheine von Intel nun um mehr als drei Prozent. Christopher Danely begründete die Abstufung mit der seit Anfang August immens gestiegenen Bewertung. Er schätzt die Erfolgschancen von Intels Halbleiterproduktion als gering ein./la/nas

— Von Lutz Alexander, dpa-AFX —

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