NEW YORK (dpa-AFX) – Der Start in den Dezember ist am Montag an den US-Börsen schwach ausgefallen. Nach der jüngsten Erholungsrally gingen Anleger in einem Umfeld global wieder sinkender Risikobereitschaft in die Defensive. Sorgen vor einer Leitzinserhöhung in Japan beschäftigten zu Wochenbeginn weltweit die Anleger, während auch Kryptowährungen deutlich unter Druck gerieten.
Beim Dow Jones Industrial US2605661048 war das Minus nach etwas mehr als einer Handelsstunde mit 47.385 Punkten 0,7 Prozent groß. Für den marktbreiten S&P 500 US78378X1072 ging es um ein halbes Prozent auf 6.812 Zähler nach unten und der technologielastige Nasdaq 100 US6311011026 sank um 0,6 Prozent auf 25.272 Punkte. Der Nasdaq-Index hatte in den Anfangsminuten aber schon deutlich höhere Verluste von mehr als einem Prozent verbucht.
Für die wichtigsten US-Indizes droht damit eine Serie nach fünf positiven Handelstagen zu reißen, zumal mit dem ISM-Einkaufsmanagerindex auch schwache Konjunktursignale aus der US-Industrie kamen. Anleger nehmen solche Daten derzeit genau in Augenschein, bevor in der kommenden Woche die US-Notenbank Fed über ihren geldpolitischen Kurs informiert. Derzeit wird eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine erneute Leitzinssenkung eingepreist.
Die Währungshüter stehen auch im Fokus, weil US-Präsident Donald Trump seit Monaten Druck ausübt. Trump hatte schon früh angekündigt, Amtsinhaber Jerome Powell nach dem Ende seiner Amtszeit im Mai 2026 nicht erneut zu nominieren. Nach eigenen Angaben hat er seine Entscheidung für einen neuen Fed-Chef bereits getroffen. Den Namen von Powells Nachfolger nannte Trump aber noch nicht. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg wird Kevin Hassett, der Vorsitzende des Nationalen Wirtschaftsrats im Weißen Haus, als Favorit für den Posten gehandelt.
Die Aktien großer Tech-Konzerne gerieten am Montag mit der schwach gestarteten Nasdaq unter Druck. Nvidia US67066G1040 waren zunächst unter den “Magnificent 7” der größte Verlierer, drehten aber zuletzt mit 0,9 Prozent ins Plus. Bekannt wurde, dass der Chipkonzern im Rahmen einer Entwicklungs- und Designpartnerschaft zwei Milliarden Dollar in Aktien des Softwareherstellers Synopsys US8716071076 investiert. Dies hievte die Synopsys-Titel um 3,3 Prozent nach oben.
Bei Strategy US5949724083 jedoch machte sich ein Rücksetzer bei Kryptowährungen stark bemerkbar. Für die Aktien ging es nach ihrer jüngsten Stabilisierung um elf Prozent abwärts. Das eigentlich als Softwarehersteller bekannte Unternehmen investiert seit einigen Jahren stark in Kryptowährungen, doch der Bitcoin-Kurs sackte am Montag um 6,5 Prozent ab und rutschte dabei deutlich unter die 85.000-Dollar-Marke.
Hohe Verluste von bis zu 6,1 Prozent gab es außerdem bei den Biotech-Unternehmen Moderna US60770K1079 und Biontech US09075V1026, die während der Corona-Pandemie gemeinsam für ihre Impfstoffe bekannt geworden waren. Am Markt wurde darauf verwiesen, dass die US-Arzneimittelbehörde FDA in einem internen Schreiben neue Beschränkungen für die Zulassung von Impfstoffen angekündigt habe.
Ein positiver Lichtblick waren die Anteilsscheine von Barrick Mining US5949724083, die ihren vom steigenden Goldpreis getriebenen Höhenflug der vergangenen Monate fortsetzten und mittlerweile auf ihrem höchsten Stand seit mehr als 13 Jahren stehen. Das Bergbau-Unternehmen prüft einen Börsengang seiner Goldaktivitäten in Nordamerika.

