Bis Ende November sind rund 470 Millionen Euro an Kindergeld für im Ausland lebende Kinder geflossen. Das teilte ein Sprecher der Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg mit. Zuvor hatte «Bild» berichtet. Rechnet man die Zahl für den Dezember hoch, so wird die Marke von 500 Millionen Euro voraussichtlich überschritten – genauso wie im Vorjahr, als die Familienkasse der BA 525,7 Millionen Euro auf ausländische Konten überwiesen hatte.
Die BA wies zugleich darauf hin, dass die Zahlungen ins Ausland etwa ein Prozent des insgesamt ausgezahlten Kindergelds ausmachen.
Meist bekommen Beschäftigte aus dem EU-Ausland Kindergeld
Empfänger seien in der Regel in Deutschland sozialversicherungspflichtig Beschäftigte aus der EU, deren Kinder im Heimatland leben. Das Kindergeld folge dem Steuerrecht. «Kindergeld erhält grundsätzlich nur, wer seinen Wohnsitz oder seinen gewöhnlichen Aufenthalt im Inland hat oder in Deutschland unbeschränkt steuerpflichtig ist. Dann kann etwa für EU-Arbeitnehmer ein Anspruch auf Kindergeld für im Heimatland lebende Kinder bestehen», teilte die BA mit.
Die Familienkasse prüfe gewissenhaft die nötigen zusätzlichen Nachweise und gleiche diese mit ihren Verbindungsstellen im Ausland ab. Bestünden in verschiedenen EU-Ländern Ansprüche auf Familienleistungen, regele das EU-Rechte die Rangfolge der Ansprüche.
Ende 2023 wurde für rund 313 000 Kinder im Ausland Kindergeld gezahlt, darunter für 307 000 Kinder in EU-Staaten wie Polen, Rumänien, Tschechien, Kroatien oder Frankreich. Mit 171 000 Kindern wohnten die meisten davon in Polen.