Die USA, China, Russland und Deutschland sind aktuell die Länder mit den höchsten Militärausgaben weltweit. Die USA liegen im Jahr 2024 mit rund einer Billion US-Dollar mit deutlichem Abstand an der Spitze. Die deutschen Militärausgaben beliefen sich im selben Zeitraum auf rund 89 Milliarden US-Dollar. Gegenüber 2023 ist das ein massiver Anstieg von 28 Prozent. Übertroffen wird Deutschland beim Zuwachs nur noch von Russland, dessen Militärausgaben 2024 gegenüber 2023 um 38 Prozent angestiegen sind. Das zeigt die Statista-Infografik mit Daten des Stockholmer Friedensforschungsinstituts SIPRI.
Im Falle Russlands sind die Daten zu Militärausgaben nicht ganz unproblematisch: Zum einen ist die russische Militärfinanzierung ist oft verschleiert. Viele Militärausgaben sind in “zivilen” Haushaltslinien versteckt. Seit einigen Jahren tauchen zudem viele Verteidigungsausgaben in Sonderposten oder geheimen Budgets. Außerdem rechnet SIPRI Ausgaben auf US-Dollar um, aber Rubel-Wertschwankungen und Inflation erschweren verlässliche Vergleiche. Gleichwohl sind SIPRI-Daten zu Russland die besten öffentlich verfügbaren Schätzungen und besser als offizielle Regierungszahlen. Gleiches gilt für autoritäre Staaten wie China, Nordkorea oder Saudi-Arabien.
Die Militärausgaben sind weltweit im Jahr 2024 auf 2.677 Milliarden US-Dollar gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Plus von 9,4 Prozent – der höchste Anstieg im dargestellten Zeitraum seit 1992. Die Militärausgaben stiegen in allen Weltregionen, wobei das Wachstum in Europa und im Nahen Osten besonders stark war.
„Über 100 Länder weltweit haben ihre Militärausgaben im Jahr 2024 erhöht. Da die Regierungen der militärischen Sicherheit zunehmend Priorität einräumen, oft auf Kosten anderer Haushaltsbereiche, könnten die wirtschaftlichen und sozialen Kompromisse in den kommenden Jahren erhebliche Auswirkungen auf die Gesellschaften haben“, sagt Xiao Liang, Forscher beim SIPRI-Programm für Militärausgaben und Waffenproduktion. (Quelle: Statista/cw)
