Setzt du auf Kryptos?

Foto: komokvm/Adobe Stock Kryptowährung
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Liebe Leserin, lieber Leser,

seit Jahren schon zermürbe ich mir den Kopf: Soll ich in Kryptos investieren? Oder soll ich nicht? Mich lässt das Thema nicht in Ruhe. Vielleicht hast du auch schon die ein oder andere Erfolgs-Geschichte gehört, die zu schön klingt, um wahr zu sein: Schüler, so erzählte man mir, seien zu Millionären geworden – mit ein paar geliehenen Euro, die sie in Bitcoin und Co. investiert haben. Andere wollen mit kleinen Investments zwar keine Millionen, wohl aber ein stattliches Vermögen angehäuft haben. Aber natürlich gibt es auch den großen, stillen Friedhof der Verlierer. Wer Geld verliert, redet nicht gerne darüber, während Gewinner sich in Talkshows oder den Sozialen Medien feiern. Ein Blick auf den Bitcoin-Chart zeigt, wie riskant ein Investment ist. Von über 100.000 Euro zu Jahresbeginn ist der Kurs des Bitcoins auf in der Spitze 75.000 Euro abgeschmiert.

Dennoch: Es juckt mir in den Fingern, in diese neue Anlageklasse zu investieren. Beim Stammtisch von Courage und der DWS am vergangenen Montag in München habe ich darüber mit einigen Teilnehmerinnen gesprochen. Irgendwie hat es mich beruhigt, dass es vielen ähnlich geht wie mir: Wir wollen nur in das investieren, was wir auch verstehen – und Kryptos verstehen wir nicht. Nicht wirklich. Die darunter liegende Blockchain-Technologie, also eine Technologie, die es ermöglicht, Verträge ohne Intermediäre zu schließen, ist einleuchtend. Sie ermöglicht beispielsweise Überweisungen, ohne dass eine Bank oder Pay Pal zwischengeschaltet ist. Aber wie ein imaginärer Wert in Form von Bitcoin und Co. über eine Blockchain entsteht, das erschließt sich uns nicht. Wo ist die Henne, wo das Ei? Und welche Risiken bestehen?

Mich hat die Insolvenz der Kryptobörse FTX und vielen mit ihr verbundenen Gesellschaften im November 2022 aufgeschreckt. 8,7 Milliarden US-Dollar (!) soll der einst als Wunderkind gefeierte FTX-Gründer Sam Bankman-Fried veruntreut haben, wofür er nun für 25 Jahre ins Gefängnis muss. Und vor ein paar Wochen dann die Meldung, dass die Bitcoin-Börse Bybit gehackt worden ist und 1,5 Milliarden US-Dollar entwendet wurden. Dieses Investoren-Geld ist futsch, so wirklich sicher klingt das nicht. Barbara Schlyter, Krypto-Expertin bei der DWS, hat uns beim Stammtisch versichert, dass die Bitcoin-Blockchain seit Bestehen fehlerfrei läuft und es Hacks nur bei Intermediären gebe. Das sind Kryptobörsen, die uns den Zugang ermöglichen. Tröstet mich das? Nein! Auch treibt mich die Angst um, dass ich – chaotisch, wie ich bin – den Schlüssel zum Wallet verlöre. Bei Passwörtern zumindest kenne ich das. Und gut, dass es dann immer den Link „Passwort vergessen“ gibt, über den man schnell einen neuen Zugang erhält. Bei Investments in Kryptos über Wallets geht das nicht. Zugangsdaten, den sogenannten Private Key, vergessen – und das Geld ist futsch.

Ich bin noch immer unentschlossen. Soll ich, oder soll ich nicht? Und du? Deine Meinung würde mich interessieren. Schreib mir in die Kommentare und nimm an unserer Umfrage teil!

Ein sonniges und entspanntes Wochenende und ganz liebe Grüße

Birgit Wetjen

Chefredakteurin Courage

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  • Ich verstehe Kryptos nicht und lasse die Finger davon! 100%, 2 Stimmen
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  • Na klar! Diese neue Asset-Klasse gehört in jedes Depot! 0%, 0 Stimmen
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  • Ich investiere indirekt, also nicht mit einem eigenen Wallet, sondern über Zertifikate bzw. ETCs. 0%, 0 Stimmen
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Abstimmungen insgesamt: 2
20. März 2025
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