Eine Pflegekraft in Deutschland verdient monatlich im Mittel 3.870 Euro brutto. Fachkräfte liegen leicht über diesem Betrag, Hilfskräfte mit 2.978 Euro jedoch deutlich darunter. Betrachtet man die Entwicklung der Entgelte für Pflegekräfte insgesamt in einem Fünfjahreszeitraum, so sind diese im Schnitt um rund 22 Prozent angestiegen. Zur Einordnung: die Entgelte von allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind im selben Zeitraum lediglich um 15 Prozent gestiegen. Das zeigt die Statista-Infografik mit Daten der Bundesagentur für Arbeit (PDF-Download).
In der Corona-Pandemie ist die Debatte über eine angemessene Bezahlung von Pflegekräften erneut in Schwung gekommen. Die Politik hat darauf reagiert: Seit dem 1. September 2022 muss eine Pflegeeinrichtung, um als solche zugelassen zu sein, zudem entweder selbst tarifgebunden sein oder ihre Pflege- und Betreuungskräfte mindestens in Höhe von in der Region anwendbaren Pflege-Tarifverträgen entlohnen. Zum 1. Juli 2023 trat außerdem die neue Vorgabe zur Personalbemessung in der Pflege in Kraft. Jede vollstationäre Pflegeeinrichtung muss dann den individuellen Personalbedarf berechnen und entsprechend qualifiziertes Personal vorhalten. Für die tatsächliche Umsetzung gilt ein Übergangszeitraum bis 2025.
Die neuen Gesetze zur Bezahlung von Pflegekräften trägt dazu bei, dass die Kosten für die Pflege im Heim insgesamt steigen. Bei einem Aufenthalt von bis zu 12 Monaten Dauer stiegen die Gesamtkosten zuletzt von 2.871 Euro (Juli 2024) auf 3.108 Euro (Juli 2025). Dies entspricht einem Anstieg von rund 8 Prozent. Bei längeren Heimaufenthalten steigen die Kosten ebenfalls in einer ähnliche Größenordnung.
In Deutschland wächst die Zahl der Menschen, die über 80 Jahre alt sind, in den kommenden Jahrzehnten deutlich. Eine Folge: es wird hierzulande immer mehr pflegebedürftige Menschen geben. Wie die Statista-Grafik zeigt, rechnet das Bundesgesundheitsministerium bis 2050 mit sechseinhalb Millionen pflegebedürftigen Menschen, die Zahl der Menschen über 80 erreicht fast die Zehn-Millionen-Marke.
