Sparzinsen: Suche nach 3-Prozent-Angeboten fast aussichtslos

Die Verzinsung bei Tages- und Festgeld sinkt weiter. Ein Marktvergleich lohnt sich vor einer Anlageentscheidung daher umso mehr.
Die Verzinsung bei Tages- und Festgeld sinkt weiter. Ein Marktvergleich lohnt sich vor einer Anlageentscheidung daher umso mehr. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/dpa-tmn
Beim Tages- und Festgeld schmelzen die Zinsen seit Beginn der Leitzinssenkungen im vergangenen Sommer dahin. Ein umfassender Marktvergleich lohnt sich vor einer Anlageentscheidung daher umso mehr.

Drei Prozent Zinsen und mehr auf Sparzinsen bekommen? Das war einmal. In ihrer jüngsten Zinsauswertung stellt die Zeitschrift «Stiftung Warentest Finanzen» (4/2025) fest, dass die meisten Tages- und Festgeldangebote nicht mal mehr an dieser Marke kratzen. Das ist auch nicht verwunderlich – immerhin bekommen Banken für ihre Einlagen bei der Europäischen Zentralbank inzwischen selbst nur noch 2,5 Prozent Zinsen pro Jahr. Immerhin: Mit etwas mehr können Sparerinnen und Sparer schon rechnen, wenn sie ein wenig vergleichen.

Beim jederzeit verfügbaren Tagesgeld bekamen Verbraucherinnen und Verbraucher bei der schwedischen Ikano Bank laut Vergleich Anfang März 2,76 Prozent. Bei der ebenfalls schwedischen Konkurrenz, der Klarna Bank, gibt es noch 2,65 Prozent, bei der französischen Distingo Bank 2,61 Prozent Zinsen pro Jahr.

Wer auf den täglichen Zugriff seines Geldes verzichten kann und sich lieber langfristig einen festen Zinssatz sichern möchte, für den kann eine Festgeldanlage eine Option sein. Hier gab es Anfang März noch genau ein Angebot, das Sparerinnen und Sparern drei Prozent Zinsen pro Jahr zusicherte: das einjährige Festgeld der französischen BGFIBank Europe. Die nächstbesten Angebote für diesen Anlagezeitraum lagen bei 2,70 Prozent. Das konnten sowohl die deutsche Isbank (2.500 Euro Mindestanlage) als auch die niederländische Yapi Kredi Bank (2.000 Euro Mindestanlage) bieten.

Test berücksichtigt nur Banken gut bewerteter Herkunftsländer

Beim dreijährigen Festgeld lag der höchstmögliche Zinssatz im Vergleich bei 2,80 Prozent: und zwar bei der niederländischen Ayvens Bank bei einer Mindestanlage von 1.000 Euro. Die Klarna Bank (2,74 Prozent, keine Mindestanlage) und die Yapi Kredi Bank (2,70 Prozent, 2.000 Euro Mindestanlage) folgten auf den Plätzen zwei und drei.

Auch bei einer Festgeldanlage mit fünfjähriger Laufzeit ist derzeit nicht mehr herauszuholen. Die tschechische J&T Direktbank bot Anfang März 2,80 Prozent Zinsen dafür (Mindestanlage 5.000 Euro), die deutschen Anbieter Aareal Bank und pbb direkt zwar nur 2,70 Prozent, dafür aber bei einer geringeren Mindestanlagesumme von 1.000 Euro.

In ihrem monatlichen Zinsvergleich berücksichtigt die Zeitschrift «Stiftung Warentest Finanzen» ausschließlich Banken aus EU-Staaten, dem Europäischen Wirtschaftsraum sowie Großbritannien, sofern deren Herkunftsländer von den drei wichtigsten Ratingagenturen eine Topbewertung für deren Wirtschaftskraft haben. Nur die Einlagensicherungen dieser Länder halten die Tester für so stabil, dass Anlegerinnen und Anleger bei einer größeren Bankenpleite zeitnah entschädigt werden können.

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