Der Apfel bleibt das unangefochtene Lieblingsobst der Deutschen mit einem Pro-Kopf-Verzehr von 20 Kilogramm jährlich – deutlich vor Bananen (12,4 kg) und Weintrauben (5,1 kg). Die aktuelle Ernteprognose des Statistischen Bundesamtes (Destatis) für 2025 bringt nun gute Nachrichten für den heimischen Agrarmarkt: Mit einer erwarteten Erntemenge von 1.009.000 Tonnen wird nicht nur die schwache Vorjahresernte um 15,7% übertroffen, sondern erstmals seit 2022 wieder die Millionen-Tonnen-Marke geknackt.
Die prognostizierte Menge übersteigt den Zehnjahresdurchschnitt um 3,9% und deutet auf eine Marktentlastung hin. Für einen Markt, der bisher etwa zur Hälfte auf Importe angewiesen war, bedeutet diese Steigerung eine spürbare Verbesserung der Versorgungssicherheit mit heimischen Produkten.
Regionale Schwerpunkte dominieren Produktion
Die Apfelproduktion in Deutschland konzentriert sich weiterhin auf die traditionellen Anbaugebiete. Baden-Württemberg (Bodenseeregion) und Niedersachsen (Altes Land) bewirtschaften zusammen 61,1% der gesamten Anbaufläche von 32.700 Hektar und werden voraussichtlich 68,6% der Gesamternte einfahren.
Die regionale Verteilung zeigt dabei eine stabile Versorgungsstruktur:
Baden-Württemberg: 362.000 Tonnen von 11.600 Hektar
Niedersachsen: 330.000 Tonnen von 8.400 Hektar
Pflaumen und Zwetschgen mit durchschnittlicher Ernteerwartung
Begleitend zur Apfelprognose zeigt die Schätzung für Pflaumen und Zwetschgen ein differenziertes Bild. Die erwartete Erntemenge von 44.500 Tonnen liegt zwar leicht über dem Zehnjahresdurchschnitt, offenbart jedoch deutliche regionale Unterschiede. Während Baden-Württemberg nach einem starken Vorjahr einen Rückgang von 32,7% verzeichnet, kann Rheinland-Pfalz ein Plus von 46,5% verbuchen.
Wirtschaftliche Bedeutung
Die positive Ernteprognose für Äpfel deutet auf stabile Erzeugerpreise und reduzierte Importabhängigkeit hin. Für den Lebensmitteleinzelhandel ergibt sich durch die hohe heimische Verfügbarkeit die Möglichkeit, regionale Vermarktungsstrategien zu verstärken. Die anhaltende Konzentration der Produktion in den Hauptanbaugebieten unterstreicht dabei die Bedeutung standortspezifischer Anbaubedingungen für die wirtschaftliche Effizienz im Obstbau.