Washington (dpa) – Das FBI hat eine Richterin im US-Bundesstaat Wisconsin vorläufig festgenommen – ihr wird vorgeworfen, einem Migranten ohne gültige Papiere geholfen zu haben. Es gebe Beweise dafür, dass die Richterin die Festnahme eines Migranten habe verhindern wollen, schrieb FBI-Direktor Kash Patel auf der Plattform X. Nach einer ersten Anhörung vor Gericht kam die Richterin zunächst wieder auf freien Fuß, wie die «Washington Post» berichtete.
Die Festnahme einer Richterin ist eine weitere Eskalation im Streit der Regierung von Präsident Donald Trump mit der Justiz über Abschiebungen. «Niemand steht in diesem Land über dem Gesetz», verteidigte US-Justizministerin Pam Bondi im Gespräch mit dem Sender Fox News das Vorgehen. «Sie hat das Leben unserer Strafverfolgungsbeamten in Gefahr gebracht, (…) das unserer Bürger.» Dieses Verhalten werde nicht toleriert – egal, um wen es sich handele, so Bondi weiter.
Festnahme im Gericht
In Patels Post hieß es weiter über die Vorwürfe gegen die Richterin: «Glücklicherweise haben unsere Agenten den Täter zu Fuß verfolgt und er ist seitdem in Gewahrsam, aber die Behinderung durch die Richterin hat zu einer erhöhten Gefahr für die Öffentlichkeit geführt.» Die Regionalzeitung «The Milwaukee Journal Sentinel» berichtete unter Berufung auf Behörden, dass Richterin Hannah Dugan am Freitag gegen 8.00 Uhr (Ortszeit) im Gericht festgenommen worden sei. Demnach wird ihr Behinderung der Ermittlungen und Verbergen einer Person vorgeworfen.
Zwar hätten die Behörden noch nicht mitgeteilt, um welche Person es sich handele, schrieb die Zeitung. Es sei aber davon auszugehen, dass es sich um einen Einwanderer aus Mexiko handele, der vergangene Woche einen Termin vor Gericht wegen einer Strafanzeige gehabt habe.