Tabakwarnungen auf Packungen setzen sich global durch

Zerknüllte Zigarettenschachteln Foto: Annette Riedl/dpa

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat ihren zehnten Bericht über die Bekämpfung des weltweiten Tabakkonsum veröffentlicht. Darin zeigt sie für 195 Länder den Stand der Umsetzungen von zentralen Maßnahmen zur Tabakkontrolle.Demnach sind großflächige Warnhinweise auf Zigarettenverpackungen am weitetesten verbreitet: Mehr als die Hälfte aller Länder hat diese Maßnahme inzwischen vollständig umgesetzt. Auch umfassende Rauchverbote in öffentlichen Innenräumen und Werbeverbote sind in vielen Staaten etabliert – allerdings teils mit erheblichen regionalen Unterschieden.

Schwächer fällt etwa die Umsetzung von Kampagnen in Massenmedien aus: in 110 Ländern wird diese Maßnahme laut WHO gar nicht oder mangelhaft umgesetzt. Die WHO sieht in Massenmedienkampagnen ein wirkungsvolles Instrument, das gezielte und nachhaltige Umsetzung nach klaren Kriterien erfordert. Solche Kampagnen stärken Warnhinweise, treiben Verhaltensänderungen voran – und sollten laut WHO dringend stärker ausgebaut werden.

Gleiches gilt für die Besteuerung von Tabakwaren: Die WHO bewertet dies als Schlüsselmaßnahme gegen das Rauchen und fordert Länder zu einem Steueranteil am Verkaufspreis mindestens  75 Prozent auf. Deutschland liegt hier zwar mit 67 Prozent über dem globalen Durchschnitt, verfehlt aber das WHO-Ziel. Zwar steigt die Tabaksteuer in Deutschland kontinuierlich – aber der Anteil am Zigarettenpreis, den Hersteller und Handel (der so genannte Wirtschaftsanteil) einnehmen, ist in den vergangenen 10 Jahren stärker gestiegen. Entsprechend ist der Anteil der Tabaksteuer am Zigarettenpreis zuletzt immer weiter gesunken. (Quelle: Statista/cw)

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