Tiefgekühltes bestellt? Angetaute Ware sofort reklamieren

Sie bestellen gerne TK-Fertiggerichte? Dann sollten Sie darauf achten, dass bei der Übergabe die Ware zwischen –18 Grad und maximal –15 Grad kalt ist.
Sie bestellen gerne TK-Fertiggerichte? Dann sollten Sie darauf achten, dass bei der Übergabe die Ware zwischen –18 Grad und maximal –15 Grad kalt ist. Foto: Christin Klose/dpa-tmn
Damit online bestellte TK-Ware nicht matschig ankommt, können auch Kunden etwas tun. Das fängt schon beim Lieferzeitfenster an. Und bei Reklamation hilft Beweisfoto und Temperaturkontrolle.

Wer Gemüse, Brötchen, Fertiggerichte und Co. als Tiefkühlkost online bestellt, spart sich nicht nur Zeit und Einkaufsstress. Damit trotz der Hitze alles frisch zu Hause ankommt, geben die Ernährungsexperten der Verbraucherzentrale Sachsen Tipps zur Bestellung und Lieferung.

Temperaturabweichung von bis zu 3 Grad im Versand erlaubt

Von der Produktion bis zum Verkauf an den Kunden muss Tiefgekühltes durchgängig bei mindestens –18 Grad gelagert werden – so sehen es die Lebensmittelbestimmungen vor. Lediglich beim Versand sind kurzfristige Abweichungen erlaubt – und zwar von bis zu +3 Grad.

Doch auch beim Online-Kauf gilt: Die Tiefkühlkette darf bis zur Haustür nicht unterbrochen werden. Bei der Übergabe muss die Ware zwischen –18 und maximal –15 Grad kalt sein. «Online-Shops unterliegen denselben Hygienestandards wie der Supermarkt um die Ecke», sagt Birgit Brendel, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale.

Bei verdorbener Ware sogar Schadenersatz möglich

Und wenn die Ware bei der Lieferung an der Haustür angetaut ist? «Dann gilt das als Sachmangel», sagt Beate Saupe, Juristin der Verbraucherzentrale. In so einem Fall kann man eine neue Lieferung verlangen. «Ist das nicht möglich oder zu umständlich, dürfen Sie ihr Geld zurückfordern oder einen Preisnachlass verlangen», so Saupe. Wurde verdorbene Ware sogar verzehrt, kommt möglicherweise laut der Juristin sogar Schadenersatz infrage.

Risiken für angetaute TK-Produkte minimieren

Damit Tiefkühlprodukte sicher und einwandfrei ankommen, sollte man schon im Vorfeld der Bestellung und Lieferung ein paar Punkte beachten, um Risiken zu minimieren. Die Verbraucherschützer raten:

  • Anbieter genau auswählen: Seriöse Shops informieren transparent über Versanddauer und Zustelloptionen.
  • Lieferzeit aktiv planen: TK-Ware nicht einfach liegenlassen – am besten das Lieferzeitfenster nutzen und persönlich entgegennehmen.
  • Verpackung kontrollieren: Ist die Isolierung intakt? Fühlt sich die Ware durchgehend gefroren an?
  • Lieferung dokumentieren: Bei Verdacht auf Angetautes oder matschige TK-Lieferung Fotos machen, wenn möglich, Temperatur messen und sofort schriftlich reklamieren.
  • Hart bleiben: Auch wenn TK-Ware oft vom Widerruf ausgeschlossen ist – bei Mängeln kann man immer reklamieren. (dpa/tmn)
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