Tigermücken im Anflug? Wie Sie sich und Ihr Zuhause schützen

Tigermücken können Krankheitserreger übertragen, etwa Viren von West-Nil, Dengue, Zika und Chikungunya.
Tigermücken können Krankheitserreger übertragen, etwa Viren von West-Nil, Dengue, Zika und Chikungunya. Foto: Uwe Anspach/dpa/dpa-tmn
Viel Regen, dann Wärme: beste Bedingungen für Asiatische Tigermücken, die Krankheiten übertragen können. Wie Sie verhindern, dass sich die Plagegeister in ihrem Garten und Zuhause breit machen.

Berlin (dpa/tmn) – Immer häufiger gibt es Tigermücken auch in Deutschland. Ein Problem, denn die Insekten aus Südostasien können Krankheitserreger übertragen. Dazu gehören laut Robert Koch-Institut etwa Viren von West-Nil, Dengue, Zika und Chikungunya. 

Infektionen mit dem Chikungunya-Virus werden derzeit weltweit immer mehr gemeldet. Die Weltgesundheitsorganisation befürchtet eine neue Epidemie. Die Ständige Impfkommission hat erstmals Anfang Juli eine Impfempfehlung ausgesprochen – und zwar für Reisende ab 12 Jahren, die in Gebiete mit aktuellem Chikungunya-Ausbruch fahren.

Doch keine Panik: Bislang handelt es sich bei den in Deutschland festgestellten Fällen um Infektionen, die im Ausland erworben wurden, schreibt das Gesundheitsamt Baden-Württemberg. In diesem Bundesland wurden vor einigen Jahren übrigens Tigermücken erstmals gemeldet.

Doch wie können wir uns vor Tigermücken schützen? Und was hilft, damit sich die invasive Insektenart hierzulande nicht weiter verbreitet? 

Wie sich die Tiere verbreiten

Dazu muss man erst einmal wissen, wie sich die Tiere fortpflanzen. Viel Regen und dann sommerliche Temperaturen – das sind ideale Bedingungen für Steckmücken, wozu auch die Tigermücken gehören. Denn in kleinsten Pfützen und Tümpeln legen die Weibchen ihre Eier ab. Kurze Zeit später schlüpfen daraus die Larven, erklärt der Nabu.

Die Tigermücke ist sehr anpassungsfähig – ihre Larven können auch Trockenphasen überstehen, so das Gesundheitsamt Baden-Württemberg. Als Brutstätten nutzt das Insekt gerne Wasserreste in Blumenvasen, Eimern, Regentonnen oder Pfützen auf Abdeckplanen oder in Altreifen.

Sinnvolle Schutzmaßnahmen für ihr Zuhause

Um Mücken keinen Lebensraum zu bieten, sollte man im Garten und auf dem Balkon stehendes Wasser vermeiden, rät Kerstin Effers von der Verbraucherzentrale NRW. Konkret empfiehlt die Expertin für Umwelt und Gesundheitsschutz:

  • Regentonnen abdecken
  • Wasser etwa in einem Teich durch eine Pumpe in Bewegung halten
  • Blumentöpfe, Gießkannen, Vogeltränken regelmäßig leeren und reinigen

Außerdem sind feinmaschige Netze hilfreich gegen Mücken – den Schutz kann man über Betten oder Kinderwagen spannen. Die Netze passen zudem gut ins Urlaubsgepäck, so Effers. 

Übrigens: Insektenschutzgitter an Fenstern und Türen sind nicht nur gegen Mücken praktisch: Sie halten auch andere Insekten, etwa Motten fern. 

Zusätzlich können Effers zufolge Ventilatoren schützen. Denn der Luftstrom irritiert die Mücken. Und im Freien kann man sich laut Nabu mit langer Kleidung vor möglichen Stichattacken schützen. 

Auf diese Methoden unbedingt verzichten

Um Mücken zu bekämpfen, gibt es noch andere Methoden, etwa elektrische Fliegenklatschen, Mückenstecker oder Fallen mit UV-Licht. Doch diese Lichtfallen locken auch viele Nützlinge an. Daher ist das Aufstellen im Freien verboten, so Kerstin Effers. 

Tigermücken sind übrigens tagaktiv und ausschließlich die Mückenweibchen saugen unser Blut. Tigermücken sind auffällig schwarz-weiß gemustert. Wer eine Tigermücke entdeckt, kann dies den jeweils zuständigen Behörden melden. Das ist wichtig, damit auftretende Populationen frühzeitig entdeckt werden. Wer konkret zuständig ist, zeigt die Plattform Tiger.

Tipp: Die Verbreitung von Mücken in Deutschland dokumentiert unter anderem das Friedrich-Loeffler-Institut in einer Karte. Wer mithelfen will, kann die Mücke vorsichtig einfangen und zur Bestimmung ans Team des Mückenatlas schicken.

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