Tipps für mehr Balance im Berufsalltag 

Foto: Gaby Wasensteiner
Foto: Gaby Wasensteiner

Die sogenannte “Exhaustion Gap” (Deutsch: Erschöpfungslücke) beeinflusst die berufliche Laufbahn von Frauen – im Vergleich zu Männern stehen Frauen eher unter Stress und sind von Burnout betroffen, weil sie traditionell mehr Care-Arbeit leisten und daher stärker unter Druck stehen, Karriere und Familie in Einklang zu bringen.

Eine Studie von LinkedIn* zeigt, dass vier von zehn Frauen der Meinung sind, dass es heute schwieriger ist, Beruf und Privatleben zu vereinbaren als vor 20 Jahren und nennen gestiegene Anforderungen im Job und die aktuelle “Hustle Culture” als Hauptgründe dafür.  

“Ohne die richtige Balance kann es gerade in stressigen Zeiten zu mentaler Überlastung und einem Burnout kommen. Wenn wir die Anzeichen nicht frühzeitig erkennen und dagegen vorgehen, kann unsere Gesundheit stark darunter leiden. Es ist wichtig, offen und transparent über die Situation zu sprechen und sich die Unterstützung zu suchen, die wir brauchen, wenn uns alles zu viel wird,“ weiß Gaby Wasensteiner, Karriere-Expertin bei LinkedIn. Hier kommen ihre persönlichen Tipps, um der “Exhaustion Gap” vorzubeugen.  

1. Sei offen und ehrlich gegenüber Vorgesetzten und Kollegen: Es ist sowohl für dich als auch deinen Arbeitgeber besser, wenn du in schwierigen Zeiten offen mit deinen Herausforderungen und dem Gefühl der Überforderung umgehst, anstatt stillschweigend weiterzumachen und zu leiden. Ein transparentes, ehrliches Gespräch mit deinem Vorgesetzten und die gemeinsame Ausarbeitung eines Plans können dir dabei helfen, deine Arbeitsbelastung besser zu bewältigen, damit es so gar nicht erst zur “Exhaustion Gap” kommen kann. Suche auch den Austausch mit Kollegen: Soziale Kontakte sind in stressigen Zeiten unglaublich wichtig. Sei deshalb – auch, wenn es schwerfallen mag – proaktiv und verstecke dich nicht. 

2. Lerne, Nein zu sagen: Nicht selten führt unsere sogenannte “Hustle Culture”, also das übermäßige Investieren von viel Zeit und Energie in die eigene Karriere, zu einer ungesunden Aufopferung für den Job. Dies ist nicht nur wenig erfolgversprechend, sondern birgt langfristig auch das Risiko einer mentalen Erschöpfung. Nicht nur für deine mentale Gesundheit, sondern auch für deine berufliche Weiterentwicklung ist es deshalb wichtig zu verstehen, wann es sich für dich lohnt, die berühmte Extrameile zu gehen – aber auch, wann es besser ist, einen Gang herunterzufahren. 

3. Gelassen die Kontrolle zurückgewinnen: Um selbst in schwierigen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren und die Kontrolle zu behalten, rate ich dir, die für dich richtigen Methoden zum Abschalten zu finden. Nimm dir dazu aktiv Zeit für dich selbst und vergiss nicht: Selbstfürsorge ist eine Notwendigkeit und kein Luxus. Ein Spaziergang in der Mittagspause kann beispielsweise einen großen Unterschied machen, doch vielleicht hilft dir persönlich ja auch etwas ganz anderes beim Entspannen und Innehalten? Egal, was für dich funktioniert: Nutze diese Momente bewusst und trage sie auch als Erinnerung für dich selbst im Kalender ein.  

4. Finde den richtigen Arbeitsplatz für dich: Wenn es dir immer noch schwer fällt, trotz dieser Tipps eine ausgewogene Work-Life-Balance zu wahren, könnte das Problem auch bei deinem derzeitigen Arbeitgeber und nicht (nur) bei dir selbst liegen. Dann ist es für dich möglicherweise an der Zeit, dich nach einem Job in einem anderen Unternehmen  umzusehen.

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