US-Gremium lockert Impfempfehlung für Neugeborene

In den USA sollen Babys Hepatitis B Impfung später erhalten. (Archivbild)
In den USA sollen Babys Hepatitis B Impfung später erhalten. (Archivbild) Foto: Alex Brandon/AP/dpa
US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy gilt als Impfkritiker. Nun hat ein Gremium seiner Gesundheitsbehörde eine Entscheidung getroffen, die Babys betrifft.

Washington (dpa) – US-Gesundheitsminister und Impfkritiker Robert F. Kennedy Jr. setzt seine Agenda weiter durch. Ein Impfberater-Gremium der Gesundheitsbehörde CDC stimmte nach hitzigen zweitägigen Beratungen dafür, die jahrzehntealte Regelung zu lockern, dass Babys direkt nach der Geburt eine Hepatitis-B-Impfung erhalten. 

Das Gremium empfahl nach einem Bericht des Senders NBC, dass Frauen, die negativ auf Hepatitis B getestet wurden, in Absprache mit einem Arzt entscheiden können, ob ihr Baby die Geburtsdosis erhalten soll. Das Panel schlug vor, mit der ersten Dosis mindestens bis zum Alter von zwei Monaten zu warten. Die Empfehlung muss noch vom Direktor der Gesundheitsbehörde CDC offiziell übernommen werden, was aber unter Kennedy als gesichert gilt.

Zusammenhang zwischen Autismus und Impfungen?

Das Portal «The Hill» berichtet, es habe eine klare Spaltung im Ausschuss, gegeben, eine Minderheit warnte demnach vor zu erwartenden negativen Auswirkungen und verwies darauf, dass es kaum Daten gebe, die eine Änderung der Leitlinien stützen würden. Kennedy hatte im Juni die bisherigen Mitglieder des Gremiums entlassen und sie vor allem mit Impfskeptiker ersetzt.

Kürzlich hatte Kennedy erklärt, er schließe einen Zusammenhang zwischen Autismus und Impfungen nicht aus. Er habe die Gesundheitsbehörde CDC deshalb angewiesen, ihre Leitlinien zu ändern, unter anderem weil es keine großangelegten Studien zu Autismus und anderen Impfungen gebe, die Kindern im ersten Lebensjahr verabreicht werden. Dazu gehören der Hepatitis-B-Impfstoff und eine Kombinationsimpfung, die vor Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten schützt.

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