Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine hat sich die sicherheitspolitische Wahrnehmung in westlichen Gesellschaften spürbar verändert. In mehreren Ländern zählt ein wachsender Anteil der Bevölkerung Verteidigung und Außenpolitik zu den größten Herausforderungen ihres Landes – das zeigen Daten der Statista Consumer Insights.
In Deutschland etwa nannten im Jahr 2021 nur neun Prozent der Befragten Verteidigung und Außenpolitik als eines der wichtigsten Probleme. 2022 – ein Jahr nach Kriegsbeginn – waren es bereits elf Prozent und seit 2023 liegt der Anteil bei etwa einem Fünftel der Befragten. Auch in Frankreich (+ sechs Prozentpunkte seit 2021) und Spanien (+ fünf Prozentpunkte seit 2021) ist ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. In Großbritannien stieg der Anteil von zehn Prozent in 2021 auf 16 Prozent in 2025, in den USA blieb er mit 18 bis 21 Prozent über die Jahre hinweg auf hohem Niveau stabil.
Diese Entwicklung deutet auf eine zunehmende Sensibilisierung der Bevölkerung für geopolitische Risiken hin – insbesondere in Europa. Während wirtschaftliche Themen in den Jahren zuvor dominierten, rücken nun sicherheitspolitische Fragen stärker in den Vordergrund öffentlicher Debatten. Allen voran die Wiedereinführung der Wehrpflicht ist in Deutschland ein kontroverses, immer wieder aufflammendes Thema. Da sich die NATO nicht mehr vollends auf die USA als Bündnispartner verlassen kann, denken europäische Staaten zunehmend über eigenen Aufrüstungspläne nach. (Quelle: Statista/cw)
