Vorsicht Extrakosten: Depotumbau besser alleine vornehmen

Mit ungetrübtem Blick in die Zukunft schauen: Über den langen Lebensabschnitt des Ruhestands hinweg muss der Gesamtvermögens-Mix stimmen.
Mit ungetrübtem Blick in die Zukunft schauen: Über den langen Lebensabschnitt des Ruhestands hinweg muss der Gesamtvermögens-Mix stimmen. Foto: Thomas Warnack/dpa/dpa-tmn
Die finanzielle Vorbereitung auf den Ruhestand kann schon lange vor Renteneintritt sinnvoll sein. Einige Tipps, die angehende Rentnerinnen und Rentner dabei beachten sollten.

Frankfurt/Berlin (dpa/tmn) – Setzen Sie fürs Alter auf ein Zusatzeinkommen aus Erträgen Ihres Wertpapiervermögens? Viele Anbieter haben Produkte im Angebot, die – wenn sie entsprechend ins Depot gebucht werden – genau ein solches einfaches, passives Einkommen versprechen. Das hat Yann Stoffel als für die Stiftung Warentest arbeitender Finanzexperte beobachtet. Er empfiehlt aber, nicht von so einem Produkt Gebrauch zu machen.

Solche Lösungen seien «fast immer mit zusätzlichen Kosten verbunden». Und selbst wenn der Aufschlag nur gering sein sollte – im Laufe der Jahre können schon 0,3 Prozent Kostenaufschlag pro Jahr enorme Ertragseinbußen bedeuten. Wer sein Portfolio auf eigene Faust passend für den Ruhestand vorbereitet, komme häufig günstiger dabei weg, so Stoffel. Über regelmäßige Erträge kann sich etwa freuen, wer entsprechende Dividenden- oder Anleihe-ETFs in seinem Depot hält.

Was aber sollten angehende Ruheständler – ganz grundsätzlich – bei der finanziellen Vorbereitung beachten? Prof. Michael Heuser vom Deutschen Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) hat vier Tipps parat:

  • Reduzieren Sie das Schwankungs- und Ausfallrisiko Ihres Depots. Setzen Sie auf weniger volatile Wertpapiere.
  • Werden Sie vor Renteneintritt nicht hektisch. Auch im Rentenalter bleibt noch genügend Zeit zur finanziellen Gestaltung. Ein allmählicher Umbau des Depots kann sinnvoller sein als der Umbau auf einen Schlag – womöglich noch zu einem ungünstigen Zeitpunkt.
  • Behalten Sie die Kosten einer möglichen Umstrukturierung ihres Depots im Blick. Nicht nur die Ein- und Verkaufspreise sind entscheidend, auch die laufenden Kosten neuer Produkte und mögliche Steuerabzüge.
  • Blicken Sie nicht nur auf das Vermögen im Depot, sondern auf Ihre Gesamtvermögensstrategie. Der Gesamt-Mix muss über den langen Lebenszeitraum des Ruhestands stimmen.
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Foto: Nina Ruge

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