Wadephul: Truppen in der Ukraine würden uns überfordern

Außenminister Johann Wadephul bekräftigte, nur die Ukraine könne über die Bedingungen für mögliche Gebietsabtretungen entscheiden.
Außenminister Johann Wadephul bekräftigte, nur die Ukraine könne über die Bedingungen für mögliche Gebietsabtretungen entscheiden. Foto: Soeren Stache/dpa
Die Debatte um mögliche Sicherheitsgarantien für die Ukraine und eine Rolle Deutschlands dabei nimmt wieder Fahrt auf. Der Außenminister sieht die Frage nach deutschen Soldaten in weiter Ferne.

Berlin (dpa) – Außenminister Johann Wadephul hat sich skeptisch zu einer möglichen Entsendung deutscher Soldaten in die Ukraine für westliche Sicherheitsgarantien gegen Angriffe Russlands geäußert. Das würde Deutschland «voraussichtlich auch überfordern», sagte der CDU-Politiker im Podcast «Table.Today». Er bezeichnete das auch als «fernliegende Frage».

Deutschland konzentriere mehr als andere Verbündete auf das Nato-Territorium. «Also wir sind der einzige europäische Truppensteller, der eine kampfstarke Brigade in Litauen stationiert», sagte Wadephul. «Was nicht heißt, dass wir in anderer Art und Weise die Ukraine auch militärisch und technisch unterstützen können.»

Vor dem Gespräch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit US-Präsident Donald Trump in Washington bekräftigte Wadephul die Position, nur die Ukraine selbst könne entscheiden, ob und unter welchen Bedingungen sie bereit wäre, auf Territorium zu verzichten. «Das kann sie natürlich nur akzeptieren, wenn sie auf der Gegenseite dann auch sicher sein kann, dass ihr so etwas wie dieser Überfall Russlands nicht noch einmal geschieht. Und das sind eben Sicherheitsgarantien», sagte er.

Zugleich betonte er, dass die notwendige Führungsrolle Deutschlands politischer Natur sei. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) habe es geschafft, alle Europäer zusammenzubringen und zu vereinen, auch unterschiedliche Interessen und Nuancen hinter der Ukraine zu versammeln. Wadephul sagte: «Das war nicht immer so.»

Diesen Artikel teilen
Anzeige
Foto: Nina Ruge

Neue Ausgabe!

Lehrerin, TV-Moderatorin, Longevity-Expertin: Nina Ruge hat sich in ihrer Karriere oft neu erfunden. Ihrer Lebenseinstellung ist sie jedoch stets treu geblieben: sein Bestes geben, aus Niederlagen lernen und seinem Leben Sinn und Tiefe geben. Ein Interview über gesundes Altern, rebellische Teenagerphasen und erlernte Sparsamkeit. Ab 12. August im Handel oder im Shop schon heute digital lesen.