Wahl in Belarus: 40 Prozent der Stimmen vorzeitig im Kasten

Schon vor dem eigentlichen Wahltag soll fast die Hälfte der Bevölkerung abgestimmt haben.
Schon vor dem eigentlichen Wahltag soll fast die Hälfte der Bevölkerung abgestimmt haben. Foto: Pavel Bednyakov/AP/dpa
Kritiker bezeichnen die Abstimmung über den Präsidenten in Belarus als Scheinwahl, die nur zur Legitimation des Langzeitherrschers Lukaschenko dient. Ein Indiz deutet auf Manipulation hin.

Bei der als Farce kritisierten Präsidentenwahl in Belarus sind nach offiziellen Angaben bereits mehr als 40 Prozent der Stimmen vorzeitig abgegeben worden. Seit Dienstag seien die Belarussen zur vorzeitigen Stimmabgabe berechtigt gewesen, teilte die Wahlkommission mit. «In den fünf Tagen haben 41,81 Prozent der wahlberechtigten Bürger abgestimmt.» Eigentlicher Wahltag ist Sonntag.

Kritiker sehen in der vorzeitigen Stimmabgabe ein Instrument der Behörden in Belarus, um Wahlbeteiligung und -ergebnis zu manipulieren. Eine unabhängige Kontrolle gibt es in der autoritär regierten Ex-Sowjetrepublik nicht. Machthaber Alexander Lukaschenko plant, sich bei der Präsidentenwahl seine siebte Amtszeit zu sichern.

Bei den vorangegangenen Wahlen 2020 siegte nach Meinung vieler Beobachter seine Herausforderin Swetlana Tichanowskaja. Trotzdem ließ sich Lukaschenko 80 Prozent der Stimmen zuschreiben. Tichanowskaja wurde wie viele andere Oppositionelle im Verlauf der gewaltsam niedergeschlagenen Proteste ins Ausland gedrängt. (dpa/wr)

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