Die Zeiten, in denen es in Deutschland eine Wehrpflicht gab, überwiegen die Zeiten ohne Wehrpflicht deutlich. Wie die Infografik von Statista zeigt, gab es bis auf die 14 Jahre in der Weimarer Republik, in wenigen Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg und ab 2011 eine allgemeine Wehrpflicht für Männer. Die untere Altersgrenze zur Einberufung lag zumeist bei 18 Jahren. Lediglich in der NS-Zeit zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurden Männer bereits ab 16 Jahren zum Wehrdienst herangezogen. Die Dauer des Wehrdienstes war im Kaiserreich mit bis zu 36 Monaten am längsten, am kürzesten hingegen in der Zeit nach der deutschen Wiedervereinigung.
In Deutschland ist die Wehrpflicht seit 2011 ausgesetzt. Zum 1. Januar soll ein neues Wehrdienstgesetz in Kraft treten, der Dienst soll zunächst auf Freiwilligkeit beruhen. Die Koalition ringt derzeit noch um die Ausgestaltung des Gesetzes. Der Streit der vergangenen Tage drehte sich vor allem darum, welche Mechanismen greifen sollen, wenn sich nicht genügend Freiwillige für die Bundeswehr finden und ob künftig alle jungen Männer wieder gemustert werden sollen. Ein Losverfahren zur Ermittlung von Wehrpflichtigen lehnt eine Mehrheit der Deutschen als ungerecht ab.
Weltweit gibt es aktuell mehr Länder ohne Wehrpflicht als mit Wehrpflicht. Dabei zeigt sich, dass es in vielen europäischen, nordamerikanischen und pazifischen Länder keine Wehrpflicht gibt. Eingeführt ist sie vor allem in Osteuropa, Russland, im Nahen Osten, Asien und einigen afrikanischen Staaten. (Quelle: Statista/cw)




