Wer nicht zum sexuellen Mainstream – damit sind hier Gender und sexuelle Orientierung gleichermaßen gemeint – gehört, hat es oft schwer. Das zeigt eine aktuelle Studie der European Union Agency for Fundamental Rights. Für LGBTIQ at a crossroads: progress and challenges wurden EU-weit rund 100.000 Menschen, die sich als LGBTIQ identifizieren befragt.
Dabei zeigt sich, dass zwei Drittel von Ihnen bereits in der Schule aufgrund ihrer Identität gemobbt wurden. Und auch im Beruf ist die Angst vor Diskriminierung weiter da: 45 Prozent der Arbeitnehmer:innen unter den Befragtem verstecken ihre Zugehörigkeit zu Gruppe LGBTIQ-Menschen am Arbeitsplatz oft oder immer. Befragt nach Diskriminierung in den letzten zwölf Monaten, geben EU-weit 37 Prozent der Studienteilnehmer:innen an, entsprechende Erfahrungen gemacht zu haben. Wobei der Anteil wischen 50 Prozent (Bulgarien, Zypern) und 21 Prozent (Schweden) schwankt.
Wie schlimm solche Erfahrungen für Betroffen zeigt sich zum Beispiel daran, dass mehr als ein Drittel der Befragten im vergangenen Jahr Suizidgedanken hatten, zwölf Prozent sogar oft oder immer. Psychischer Druck, der letztlich auch zum Suizid führen kann entsteht auch, wenn LGBTIQ-Menschen mit Konversionsversuchen konfrontiert werden – damit sind Interventionen – zum Beispiel von Familienmitgliedern oder religiöser Gruppen – gemeint, die darauf abzielen, die sexuellen Orientierung und/oder Geschlechtsidentität von LGBTIQ-Menschen zu ändern.
Aber auch Gewalt von außen ist etwas, dass nicht wenige Studienteilnehmer:innen schon erlebt haben – 14 Prozent von ihnen geben an in den letzten fünf Jahren Opfer von physischen oder sexuellen Übergriffen geworden zu sein.
Wer an Suizid denkt oder glaubt, jemanden zu kennen, sollte schnell handeln und sich Hilfe holen, zum Beispiel bei der Telefonseelsorge unter den Telefonnummern 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222. Weitere Anlaufstellen sind die sozialpsychiatrische Dienste der jeweiligen Stadt und Gemeinde, der Deutsche Kinderschutzbund oder die Deutsche Depressionshilfe. (Quelle: Statista/cw)