Liebe Lounge-Ladies,
habt ihr Kinder? Ich bin stolze Mutter eines Sohnes – und never ever könnte ich mir vorstellen, dass sich unsere Mutter-Kind-Beziehung hätte ändern können, nur weil sein Vater und ich irgendwann mal entschieden haben, getrennte Wege zu gehen. Mutter ist Mutter – komme was wolle – lebenslang. Für uns Mütter ist das so selbstverständlich.
Nachdenklich hat mich deshalb die Geschichte über einen leiblichen Vater gemacht, der sich seinen rechtlichen Status als Vater vor Gericht erstreiten will. Biologischer Vater, rechtlicher Vater – ehrlich gesagt habe ich über diese Unterscheidung nie nachgedacht. Aber sie ist gravierend. Der rechtliche Vater kann für und über das Kind entscheiden. Wer „nur“ leiblicher Vater ist, kann das nicht – er bekommt allenfalls ein Auskunft- oder Umgangsrecht. Wenn man tiefer in die Materie einsteigt, wird es kompliziert. Lebt die Mutter nach der Geburt mit dem Kind und einem neuen Partner in einer Ehe oder familiären Beziehung, kann der Partner mit Einverständnis der Mutter als rechtlicher Vater eingetragen werden. Die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs soll dem Schutz der Kinder dienen, das in familiären Verhältnissen aufwachsen soll.
Der leibliche Vater hat dann schlechte Karten und oft auch keine Möglichkeit, eine enge Beziehung zu seinem Kind aufzubauen. Kannst Du Dir das andersherum vorstellen, also dass die neue Partnerin Deines Ex rechtliche Mutter Deines Kindes wird und Du um ein Umgangsrecht kämpfen musst? Ich irgendwie nicht.
Und ob das gut für die Kinder ist? Ich denke, dass eine gute Beziehung zu beiden leiblichen Eltern für ein Kind wichtig ist, denn die sind seine Wurzeln. Klar, gesetzlicher Schutz ist notwendig, zum Beispiel wenn Gewalt im Spiel ist oder der Ex gar kein Interesse am Kind zeigt. Aber ob das die Regel ist?
Ich lebe in einer bunten Patchwork-Familie. Unsere Kinder haben Eltern und „Bonus“-Eltern. Die leiblichen Eltern sind auch gesetzliche Eltern, die neuen Partner dagegen Bonus-Väter oder Mütter. Und sie werden von den Kindern als solche geliebt und akzeptiert.
Wie läuft es bei Euch? Gerne würde ich Eure Meinung wissen bzw. erfahren, welche Erfahrungen ihr gemacht hast? Sollten leibliche Eltern automatisch auch Rechte haben, wenn es um die Erziehung ihrer Kinder geht?
In diesem Sinne: Ein schönes Wochenende und ganz herzliche Grüße
Birgit Wetjen
Chefredakteurin Courage
PS: Diese und viele andere Fragen mehr können wir auch persönlich besprechen! Zum Beispiel bei unserem Female Finance Talk – dem Stammtisch von Courage und der DWS. Am 10. November treffen wir uns in Hamburg, am 4. Dezember in München. Bist Du dabei? Am besten schnell anmelden, die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
- Man muss den Einzelfall betrachten. Wenn sich alle ihrer Verantwortung bewusst sind und sich gut verstehen, stellt sich die Frage nicht 58%, 42 Stimmen42 Stimmen 58%42 Stimmen - 58% aller Stimmen
- Ob Mütter oder Väter: Die leiblichen Eltern sollten – mit wenigen Ausnahmen – grundsätzlich auch rechtliche Eltern und damit erziehungsberechtigt sein 33%, 24 Stimmen24 Stimmen 33%24 Stimmen - 33% aller Stimmen
- Ich habe dazu keine Meinung 5%, 4 Stimmen4 Stimmen 5%4 Stimmen - 5% aller Stimmen
- Wenn eine Partnerschaft zu Ende geht, bedeutet das Stress. Ich möchte nicht, dass mein Ex als leiblicher Vater rechtlich Einfluss hat und mein Leben mit Kind und neuem Partner torpediert 4%, 3 Stimmen3 Stimmen 4%3 Stimmen - 4% aller Stimmen