Wer gewinnt die Präsidentschaftswahl in Polen?

Neugewählte Mitglieder des polnischen Parlaments während der ersten Sitzung des Unterhauses (Sejm).
Polnisches Parlament Foto: Czarek Sokolowski/AP/dpa

Bei den jüngsten Umfragen zur polnischen Präsidentschaftswahl 2025 liegt der liberale Kandidat Rafał Trzaskowski an der Spitze. Bei einer Analyse mehrerer Umfragen zur ersten Wahlrunde erreicht Trzaskowski im Schnitt 31 Prozent der Stimmen. Karol Nawrocki von der nationalkonservativen PiS-Partei erreicht einen Anteil von 25 Prozent. Deutlich dahinter, mit 13 Prozent aber auch noch zweistellig, liegt Sławomir Mentzen von der rechtslibertären Konföderation. Szymon Hołownia, Kandidat des Dritten Wegs, kommt lediglich auf sieben Prozent der Stimmen. Der Dritte Weg ist eine zentristisch orientierte Koalition Hołownias eigenen Partei Polska 2050 und der Polnischen Bauernpartei (PSL). Ebenfalls weit abgeschlagen liegen die beiden Kandidaten der linken Parteien Lewica und Razem mit jeweils fünf Prozent.

Die aktuellen Umfragen deuten darauf hin, dass ein zweiter Wahlgang zwischen Rafał Trzaskowski und Karol Nawrocki erforderlich sein wird, da den Prognosen zufolge keiner der Kandidaten im ersten Durchgang eine absolute Mehrheit erreichen wird. Laut jüngsten Erhebungen kann Trzaskowski hier mit einer Mehrheit der Stimmenanteile rechnen.

Der Präsidentschaftswahlkampf in Polen wird derzeit von mehreren inhaltlichen Aspekten bestimmt. Obwohl der Präsident in Polen hauptsächlich eine moderierende und repräsentative Rolle einnimmt, äußern die Kandidaten Wahlkampf konkrete Vorstellungen zu zentralen Feldern der Politik. Dabei steht das Thema Sicherheit im Fokus – was wenig verwundert angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und der angespannten sicherheitspolitischen Lage an Polens Ostgrenze.

Trzaskowski möchte erreichen, dass Verteidigungsausgaben nicht zulasten sozialer Investitionen wie Bildung oder Gesundheitswesen gehen. Zudem setzt er auf stärkere EU- und NATO-Kooperation im Sicherheitsbereich. Nawrocki spricht sich deutlicher für eine stärkere Aufrüstung aus und betont die Bedeutung nationaler Souveränität und militärischer Abschreckung.

Die Inflation ist in Polen derzeit höher als in Deutschland und belastet viele Bürgerinnen und Bürger direkt durch gestiegene Preise für Lebensmittel, Wohnkosten und Energie. Trzaskowski fordert Steuererleichterungen für Geringverdiener und gezielte soziale Programme zur Unterstützung von Menschen mit niedrigem Einkommen. Nawrockis setzt auf eine Stärkung der heimischen Produktion und staatliche Subventionen, insbesondere bei Lebensmitteln und Energie. (Quelle: Statista/cw)

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