Die jüngsten Prognosen der Wirtschaftsinstitute und Institutionen zum Wachstum der deutschen Wirtschaft rechnen für das Jahr 2025 mehrheitlich mit einem leichten Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gegenüber dem Vorjahr. Ein wichtiger Grund für den erwarteten Schub ist demnach das angekündigte Wachstumspaket der neuen Bundesregierung. Die Ökonomen des Münchner ifo-Instituts schätzen den wirtschaftlichen Effekt der Ausgabenerhöhungen, Steuersenkungen und Investitionen in diesem Jahr auf zehn Milliarden Euro, im kommenden auf 57 Milliarden Euro. Allerdings basiert die erhöhte Prognose des ifo-Instituts (+0,3 Prozent) zu einem guten Teil auf der Annahme, dass der von der US-Regierung angezettelte Handelskonflikt mit der EU ein gutes Ende nehmen wird. Noch im April und Mai gingen viele Institute von einer Stagnation aus, wie die Infografik am Beispiel der EU-Kommission, der Bundesregierung und des Internationalen Währungsfonds (IWF) ebenfalls zeigt.
Ähnlich beurteilen anderen Institute die wirtschaftliche Gesamtlage: Neben dem Ifo-Institut rechnen auch das Leibniz Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) und das Institut für Weltwirtschaft Kiel (IfW Kiel) mit einem leichten Plus. Die Prognosen für das reale Bruttoinlandsprodukt liegen zwischen 0,3 und 0,4 Prozent. Da der europäische Handelskonflikt mit den Vereinigten Staaten bislang nicht gelöst ist, sehen die Wirtschaftsforscher weiter Risiken in der US-Handelspolitik und halten sich bei ihren Prognosen für das laufende Jahr daher vergleichsweise bedeckt. Für das kommende Jahr haben die Institute ihre Prognosen mehrheitlich deutlich erhöht: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) könnte demnach um 1,5 Prozent zulegen, das wäre fast doppelt so viel wie die ursprünglich angenommenen 0,8 Prozent. (Quelle: Statista/cw)
