Frankreichs Premierminister, François Bayrou, ist wie schon sein Vorgänger an einem Misstrauensvotum gescheitert. Ausschlaggebend war dabei Bayrous drastischer Sparplan zur Senkung des Staatsdefizits. Geplant waren vor allem Einsparungen bei öffentlichen Ausgaben mit Ausnahme des Verteidigungsetats, Renten und Sozialleistungen sollten eingefroren werden und dazu noch zwei Feiertage abgeschafft werden. Dafür gab es seitens der Opposition und Gewerkschaften massive Kritik – hätte Bayrou nicht selbst die Vertrauensfrage gestellt, wäre er mit hoher Wahrscheinlichkeit in den kommenden Wochen von der Opposition entmachtet worden.
Das Scheitern seiner Regierung ist damit im Kern auf die finanzielle Schieflage der französischen Republik zurückzuführen. Wie es um diese bestellt ist, zeigt auch das letzte Update das World Economic Outlook. Demnach hat sich die Schuldenquote der Grande Nation seit Anfang des Jahrtausends fast verdoppelt. In keiner anderen der größten europäischen Volkswirtschaften sind die Verbindlichkeiten in einem ähnlichen Umfang gestiegen, wie der Blick auf die Statista-Grafik deutlich macht. Zum Vergleich: Die deutsche Staatsverschuldung ist in Relation zum Bruttoinlandsprodukt seit 2011 unter einem Wert von 61 Prozent geblieben. (Quelle: Statista/cw)
