Wie ist der Verhältnis von Geburten zu Sterbefällen in Deutschland?

Für Geburten seit dem 1. April gelten geänderte Einkommensgrenzen.
Foto: Marco Rauch/dpa

In Deutschland ist die Geburtenbilanz seit vielen Jahren negativ. Das zeigt die Infografik von Statista auf Basis von Daten des Statistischen Bundesamts. Den letzten Geburtenüberschuss gab es demzufolge im Jahr 1971 − seitdem übersteigt die jährliche Zahl der Todesfälle die der Geburten. Im letzten Jahr standen den 677.117 Neugeborenen 1.007.758 Todesfälle gegenüber – dadurch ergibt sich ein Geburtendefizit von -330.641. Dies ist das zweithöchste Defizit seit Ende des Zweiten Weltkriegs.

1975 lag das Defizit schon bei rund -207.000, bevor es sich bis 1988 wieder erholte (-8.000). Anschließend hat sich der Wert in der Tendenz erneut vergrößert. Eine wesentliche Ursache für den momentanen Anstieg ist laut BiB die zunehmende Alterung der Bevölkerung: Die gestiegene Lebenserwartung und das Nachrücken stark besetzter Jahrgänge in ein höheres Lebensalter habe die Zahl alter Menschen ansteigen lassen. Auch eine konstante oder wachsende Kinderzahl führe dann zu einem steigenden Geburtendefizit. Dieser langfristige demografische Trend habe sich schon seit Jahren abgezeichnet. Der Einfluss der Corona-Sterblichkeit auf diese Entwicklung verstärkte den Effekt, war aber nicht maßgeblich.

Die Anzahl der Länder, in denen innerhalb eines Jahres mehr Menschen sterben als geboren werden, nimmt stetig zu. Das zeigt diese Weltkarte, die ebenfalls auf Daten des BiB basiert. Deutschland war dabei weltweit das erste Land, in dem es solch einen Sterbeüberschuss gab: seit dem Jahr 1972 werden hier Jahr für Jahr weniger Menschen geboren als dass Menschen sterben. (Quelle: Statista/cw)

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