Wie setzt sich der Strompreis zusammen?

Stromzähler in einem Mietshaus: Der Sprung beim Strompreis wird wohl deutlich geringer ausfallen als zunächst befürchtet.
Stromzähler Foto: Sina Schuldt/dpa

Der Strompreis für private Haushalte in Deutschland bleibt auch 2025 über dem Niveau vor der Energiekrise – trotz eines Rückgangs gegenüber dem Rekordjahr 2023. Laut einer Analyse des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zahlt ein Drei-Personen-Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh im Schnitt 39,7 Cent pro Kilowattstunde. Doch wie setzt sich dieser Preis eigentlich zusammen?

Der größte Kostenblock bleibt die Beschaffung und der Vertrieb, der 2025 mit 16,04 ct/kWh zu Buche schlägt. Das ist zwar deutlich weniger als 2023 (25,08 ct/kWh), aber immer noch doppelt so viel wie vor der Energiepreiskrise 2021. Die Netzentgelte inklusive Messung und Abrechnung liegen bei 10,95 ct/kWh und sind damit gegenüber dem Vorjahr etwas gesunken.

Besonders auffällig: Die Umlage der Stromnetzentgeltverordnung (§19-StromNEV-Umlage), die Kosten für individuelle Netzentgeltbefreiungen abdeckt, hat sich 2025 auf 1,56 ct/kWh mehr als verdoppelt. Auch die Offshore-Netzumlage steigt auf 0,82 ct/kWh. Die EEG-Umlage wurde 2022 abgeschafft und zahlt nicht mehr auf den Strompreis ein.

Der Mehrwertsteuer entsprechen mit 6,34 ct/kWh rund 16 Prozent des Gesamtpreises. Hinzu kommen die Stromsteuer mit konstanten 2,05 ct/kWh sowie die Konzessionsabgabe von 1,67 ct/kWh, die Kommunen für die Nutzung öffentlicher Wege erhalten.

Trotz sinkender Beschaffungskosten bleibt der Strompreis hoch – vor allem wegen steigender Netzentgelte und Umlagen. Die Preisstruktur ist komplex und für Verbraucher:innen schwer nachvollziehbar. Eine nachhaltige Entlastung ist dementsprechend nur durch strukturelle Reformen, wie der momentan diskutierten Senkung der Stromsteuer, möglich. (Quelle: Statista/cw)

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