Wie ungleich sind Einkommen in Europa verteilt?

Laut Bundesbank erhöhte sich das Geldvermögen der privaten Haushalte auf rund 7393 Milliarden Euro.
Der Gini-Koeffizient zeigt, inwieweit die Einkommensverteilung in einem Land von einer vollkommenen Gleichverteilung abweicht. Foto: Monika Skolimowska/dpa

Die am so genannten Gini-Koeffizienten gemessene Ungleichheit des verfügbaren Einkommens liegt in 14 Ländern der Europäischen Union über dem EU-Durchschnitt von 29,4 Punkten. Die größten Einkommensungleichheiten innerhalb der EU wurden in Bulgarien (38,4), Litauen (35,3) und Lettland (34,2) verzeichnet. In Deutschland, Dänemark und Kroatien lagen die Gini-Koeffizienten nahe am EU-Durchschnitt. In der Slowakei, Tschechien, Slowenien und Belgien war das Einkommen gleichmäßiger verteilt; dort lag der Gini-Koeffizient unter 25,0. Das zeigt die Statista-Infografik mit Daten des Statistischen Amts der Europäischen Union (Eurostat).

Der Gini-Koeffizient zeigt, inwieweit die Einkommensverteilung in einem Land von einer vollkommenen Gleichverteilung abweicht. Ein Gini-Wert von 100 bedeutet, dass eine einzige Person das gesamte Einkommen des Landes erhält, während ein Gini-Wert von 0 eine gleichmäßige Einkommensverteilung über die Bevölkerung bedeutet. Daher ergänzt der Gini-Koeffizient die Zahl des mittleren verfügbaren Einkommens. Letzteres gibt Aufschluss über den durchschnittlichen Lebensstandard, erfasst aber nicht die Einkommensverteilung innerhalb der Bevölkerung. Die Anpassung an die Haushaltsgröße bedeutet, dass das Haushaltseinkommen so umgerechnet wird, dass unterschiedlich große Haushalte fair miteinander vergleichbar sind. Dabei wird berücksichtigt, dass Personen in größeren Haushalten Kosten teilen und deshalb weniger zusätzliches Einkommen benötigen, um denselben Lebensstandard zu erreichen.

Eurostat belässt es bei der reinen Messung der Ungleichheit und nimmt keine soziale Bewertung der Ergebnisse vor. Auch eine Aufstellung bestimmter Wertespannen in hohe oder niedrige Ungleichheit etwa unterbleibt. Eurostat konzentriert sich somit auf objektive, vergleichbare statistische Indikatoren und vermeidet bewusst normative Bewertungen oder politische Empfehlungen. Nach der UNICEF/World‑Bank‑Klassifikation können Werte unter 25 = als “relativ gleich” angesehen werden, Werte zwischen 25 bis 35 als “moderat ungerecht“ und Werte über 40 als “relativ ungleich“. (Quelle: Statista/cw)

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