2022 war das Jahr mit den meisten Austritten aus der katholischen Kirche seit Bestehen der Kirchenaustrittsstatistik, 2023 liegt direkt dahinter: Mehr als 400.000 Menschen haben ihr 2023 den Rücken gekehrt. Damit ist die Anzahl der Katholiken von 28,3 Millionen im Jahr 1990 auf knapp 20,4 Millionen zurückgegangen. Als Gründe für den Kirchenaustritt werden oftmals die Kirchensteuer oder Missbrauchsskandale wie im Erzbistum München und Freising angegeben. Insgesamt sieht eine Mehrheit der Befragten großen Reformbedarf in der katholischen Kirche. Regelungen wie der Zölibat – die sexuelle Enthaltsamkeit von Priestern – stoßen auf große Ablehnung.
Trotz Mitgliederschwund lagen die Einnahmen der katholischen Kirche durch die Kirchensteuer im Jahr 2023 mit 6,5 Milliarden Euro auf sehr hohem Niveau. Die Kirchensteuer ist die wichtigste Einnahmequelle der Kirche. Außerdem erhalten die Kirchen in Deutschland Staatsleistungen in Höhe von rund 600 Millionen Euro. Diese im Religionsverfassungsrecht festgeschriebene finanzielle Unterstützung wird kontrovers diskutiert. Die aktuelle Ampel-Koalition hat sich in ihrem Koalitionsvertrag auf eine Ablösung geeinigt. (Quelle: Statista/cw)
