Im vergangenen Jahr saßen in Deutschland pro Monat zwischen 4.332 und 5.435 Menschen am Monatsende im Gefängnis, weil sie eine Ersatzfreiheitsstrafe verbüßten. Das heißt, dass Ihnen ihre Freiheit nicht deswegen entzogen wurde, weil sie von einem Gericht dazu verurteilt wurden, sondern weil sie eine Geldstrafe nicht bezahlen konnten. In jedem vierten Fall handelt es sich dabei laut einer Recherche von FragDenStaat und ZDF Magazin Royale um sogenannte Schwarzfahrer.
Dabei handelt es sich, so ein weiteres Ergebnis der Nachforschungen, in aller Regel Menschen, die arbeitslos, suchtkrank oder wohnungslos sind. Sie sind also letztlich nicht kriminell, sondern arm. Dennoch verursachen sie aus Sicht des Staates die gleichen Kosten wie richtige Kriminelle. So kostet beispielsweise ein Tag Gefängnis in Nordrhein-Westfalen rund 191 Euro, in Baden-Württemberg sind es etwas mehr als 180 Euro. (Quelle: Statista/cw)