Die Zahl der im Ukraine-Krieg gefallenen russischen Soldaten übertrifft die Opferzahlen aus anderen Kriegen deutlich. Das ist das Ergebnis einer Schätzung des in Washington ansässigen Center for Strategic & International Studies (CSIS). Demnach sind zwischen 200.000 bis 250.000 russische Soldaten in diesem Krieg gestorben. Zum Vergleich: Im zehnjährigen Krieg in Afghanistan (1979–1988) starben etwa 14.000 bis 16.000 sowjetische Soldaten; für die beiden Tschetschenien-Kriegen zusammen (1994–2009) schätzt das CSIS die Opferzahl auf 12.000 Menschen aus Russland.
Die Krim-Annexion und der Donbas-Konflikt führten schätzungsweise zu 6.000 Todesopfern aus russischer Seite. Die Todesopfer des Volksaufstands in Ungarn, des Bürgerkriegs in Syrien und des Koreakriegs liegen im dreistelligen Bereich. Der Ukrainekrieg hebt sich somit durch die außergewöhnlich hohe Opferzahl in sehr kurzer Zeit hervor. Pro Monat kommen Schätzungen des CSIS zufolge im Schnitt über 5.000 Gefallene hinzu – ein Vielfaches im Vergleich zu früheren Kriegen.
Für ukrainische Verluste hat das CSIS keine Schätzung veröffentlicht. Die New York Times hat verschiedene Schätzungen hierzu zusammengefasst. Demnach gehen einige westliche Analysten gehen davon aus, dass für jeden getöteten oder schwer verwundeten ukrainischen Soldaten etwa zwei russische Soldaten gefallen oder schwer verletzt wurden. Die genaue Zahl der ukrainischen und auch der russischen Todesopfer bleibt jedoch unklar, da beide Länder diese nicht veröffentlichen.
Das Center for Strategic and International Studies ist ein sicherheitspolitischer Thinktank mit Sitz in Washington, D.C. Das CSIS gilt als überparteiliche Forschungseinrichtung und zählt zu den einflussreichsten außen- und verteidigungspolitischen Denkfabriken der USA. Es analysiert regelmäßig geopolitische Konflikte, Militärstrategien und sicherheitsrelevante Entwicklungen weltweit. Die Autoren haben sich für Ihre Schätzung auf eine Vielzahl öffentlich zugänglicher Quellen gestützt, darunter westliche Geheimdienstschätzungen, Satellitendaten, Kriegsberichte, Medienanalysen sowie Angaben ukrainischer und russischer Stellen. Die Autoren betonen zugleich, dass genaue Opferzahlen im Krieg schwer zu verifizieren sind. (Quelle: Statista/cw)
