Europa hat ambitionierte Ziele beim Ausbau der Windenergie – doch die Realität hinkt hinterher. Laut aktuellen Daten von WindEurope für das erste Halbjahr 2025 liegt die neu installierte Windkraftleistung in vielen Ländern deutlich unter den Erwartungen. Blickt man auf die kumulative Gesamtkapazität der Länder, bleibt Deutschland mit über 74 Gigawatt installierter Leistung zwar unangefochtene Nummer eins. Großbritannien (32,4 GW) und Spanien (32,1 GW) folgen erst mit großem Abstand.
Die EU hatte sich im Rahmen des „Green Deal“ vorgenommen, bis 2030 mindestens 510 GW Windkraftkapazität zu erreichen. Doch bislang sind europaweit nur rund 290 GW installiert – ein Wert, der das ambitionierte Ziel in weite Ferne rückt.
Ein zentraler Grund für den schleppenden Ausbau: Genehmigungsverfahren dauern oft mehrere Jahre. In Ländern wie Frankreich oder Italien sind bürokratische Hürden besonders hoch. Auch fehlende Netzinfrastruktur und lokale Widerstände bremsen den Fortschritt. Selbst windreiche Länder wie Schweden (17,3 GW) oder Polen (10,4 GW) schöpfen ihr Potenzial nicht aus.
Zudem fehlt es vielerorts an Investitionssicherheit. Steigende Materialkosten und volatile Strompreise machen neue Projekte riskant. Während einige Staaten wie Dänemark (7,6 GW) oder die Niederlande (11,7 GW) mit klaren Fördermechanismen punkten, bleibt der Ausbau in Südosteuropa nahezu zum Stillstand gekommen – Länder wie Bulgarien, Serbien oder die Slowakei liegen bei einer Gesamtkapazität von weniger als einem Gigawatt. (Quelle: Statista/cw)
