Die Windenergie in Deutschland zeigt sich 2025 bislang von ihrer volatilen Seite. Wie aktuelle Daten des BDEW belegen, lagen die Volllaststunden von Onshore-Windanlagen im ersten Drittel des Jahres deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt. Besonders von Februar bis April wurden mit teilweise unter 100 Volllaststunden Werte erreicht, die sogar unter dem 10-Jahresminimum lagen. Erst ab Mai setzte eine Erholung ein – mit einem neuen Sommerhoch im Juni von 132 Volllaststunden, dem besten Juniwert der letzten zehn Jahre. Das heißt, die deutschen Onshore-Windanlagen etwa 132 Stunden unter voller Leistung hätten laufen müssen, um den Output zu erreichen, der tatsächlich in diesem Monat realisiert wurde.
Diese Entwicklung steht exemplarisch für die Herausforderungen der Windkraft in Europa. Auch andere Länder verfehlen ihre Ausbauziele und erzeugen weniger Strom aus Wind als prognostiziert. Gründe sind unter anderem wetterbedingte Schwankungen, schleppende Genehmigungsverfahren und stockende Investitionen in Netzinfrastruktur.
Die Bundesregierung hat sich ambitionierte Ziele gesetzt: Bis 2030 soll der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch auf 80 Prozent steigen, Windkraft spielt dabei eine zentrale Rolle. Der Ausbau soll durch vereinfachte Genehmigungen, Flächenvorgaben und höhere Ausschreibungsmengen beschleunigt werden. Doch die aktuellen Zahlen zeigen: Neben dem Ausbau braucht es auch eine bessere Integration der Windenergie in das Gesamtsystem – etwa durch Speicherlösungen und flexible Netze.
Die Windkraft bleibt ein zentraler Baustein der Energiewende – aber ihre Leistungsfähigkeit hängt nicht nur vom Wind ab, sondern auch von politischen und infrastrukturellen Rahmenbedingungen. (Quelle: Statista/cw)
