Es gibt viele Möglichkeiten, das Verhältnis von Arm und Reich zu betrachten. Eine davon ist die Einkommensschere. Statistisch betrachtet sind die Unterschiede zwischen den ärmsten und den reichsten zehn Prozent der Bevölkerung in den Industrieländern am größten. Hier sind die Top Ten, gelistet nach den höchsten täglichen Durchschnittseinkommen.
Platz 10: Niederlande
Der tägliche Durchschnittsverdienst der einkommensstärksten zehn Prozent der Bevölkerung beträgt 101,45 US-Dollar (wegen der Vergleichbarkeit sind alle Werte in Dollar angegeben). Die unteren zehn Prozent verdienen nur 32,34 Dollar. In die Statistik flossen alle Bürger ein, auch Rentner und Kinder. In der Praxis verdienen Berufstätige etwa doppelt so viel.
Platz 9: Dänemark
Für „die da oben“ stehen 103,05 Dollar zu Buche, „die da unten“ kommen auf 31,86 Dollar. Alle Daten stammen übrigens aus dem Jahr 2024. Und: Sie sind um die Kaufkraftparität bereinigt. Das heißt: Das örtliche Preisniveau wird für eine bessere Vergleichbarkeit bei der Berechnung berücksichtigt.
Platz 8: Südkorea
Für die reichsten zehn Prozent sind im Statistikportal Our World in Data 103,40 Dollar tägliches Einkommen angegeben. Die ärmsten kommen auf 22,60 Dollar – hier geht die Schere besonders weit auseinander.
Platz 7: Österreich
Bei unseren Nachbarn steht es 109,55 Dollar zu 27,69 Dollar, auch ein recht hoher Unterschied.
Platz 6: Kanada
Dort sieht es mit der Differenz sogar noch ein bisschen schlechter aus: 111,65 Dollar für die oberen zehn Prozent, 26,40 Dollar für die unteren.
Platz 5: Deutschland
Auch nicht viel besser sind wir: 117,82 Dollar zu 28,05 Dollar. Trotz Mindestlohn.
Platz 4: Norwegen
Die wohlhabendsten Norweger verdienen ein Schnaps mehr als das deutsche Pendant, nämlich 117,91 Dollar. Bei den ärmsten sieht es hingegen deutlich besser aus: Sie kommen auf 34,47 Dollar.
Platz 3: Schweiz
Hier stehen 137,61 Dollar 32,32 Dollar gegenüber. Die Schere geht also wieder auseinander.
Platz 2: USA
Auf 156,42 Dollar kommen die reichsten zehn Prozent, das ist etwa sieben Mal so viel wie die ärmsten, die auf 22,93 Dollar kommen. Das ist schon eine bemerkenswerte Diskrepanz. Dennoch verdienen die ärmsten zehn Prozent in den USA mehr als die Top Ten in vielen Schwellenländern, etwa Ägypten, Indonesien oder Indien.
Platz 1: Luxemburg
Unser kleiner Nachbar im Westen schlägt im Top-Verdienst sogar die USA. Auch wenn die Schere nicht ganz so weit auseinander geht: 165,97 Dollar gegenüber 37,03 Dollar.
Quelle: Our World in Data, Visual Capitalist